- Standardsignatur3470
- TitelZur Verbreitung und Oekologie der Wildbirne (Pyrus communis L.) in Sued- Niedersachsen und Nordhessen sowie ihrer Abgrenzung von verwilderten Kulturbirnen (Pyrus domestica MED.)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1993
- SeitenS. 27-69
- Illustrationen75 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200042351
- Quelle
- AbstractIm Untersuchungsgebiet konnten 115 Fundorte wild wachsender Birnbaeume festgestellt werden. 46 davon wurden aufgrund der Standortbedingungen und der Merkmale der dort gefundenen Birnbaeume als natuerlich eingestuft. Alle anderen Standorte waren mehr oder weniger kulturbeeinflusst. Es handelte sich dabei um Vorkommen an Feld-, Weg- und Weideraendern sowie auf Halbtrockenrasen und an anthropogenen Waldraendern. Natuerliche Standorte sind flachgruendige, suedwestexponierte Hangwaelder und Abbruchkanten an Muschelkalksteilhaengen. Dort erwies sich Pyrus communis gegenueber anderen Baumarten als konkurrenzfaehig. In besonders lichten Bestaenden konnte auch eine Verjuengung beobachtet werden. Sie erfolgt fast ausschliesslich vegetativ, durch Wurzeltriebe. Durch Vegetationsaufnahmen ist belegt, dass die typischen Gesellschaften an den antuerlichen Standorten der Wildbirne (Pyrus communis) das Carici-Fagetum primuletosum und das Geranio- Peucedanetum cervariae sind. Anhand der Standortbedingungen wurden Schluesse zur Oekologie der Art gezogen. Im Untersuchungsgebiet erwies sich Pyrus communis als licht- und waermeliebend sowie trockenheitsertragend und kalkliebend. An den Baeumen aus dem Untersuchungsgebiet (ca. 500) wurden 38 morphologische Blatt-, Zweig-, Blueten- und Fruchtmerkmale erhoben. Diese waren Grundlage fuer verschiedene taxonomische Untersuchungen. Ziel war zum einen eine Abgrenzung verwilderter Sippen und zum anderen eine Untergliederung des komplexen Formenkreises der Wildbirne. Bei allen Untersuchungsansaetzen hat sich die Art als sehr variabel gezeigt. Es kamen alle Merkmalskombination vor, keine Kombination trat besonders haeufig auf, und eine Korrelation einzelner Merkmale konnte nicht festgestellt werden. D.h., eine Untergliederung in Unterarten, wie sie haeufig in der Literatur zu finden ist, konnte an dem untersuchten Kollektiv nicht bestaetigt werden. Bei der Abgrenzung verwilderter Kulturbirnen stellt die genaue Charakterisierung der Wildform ein besonderes Problem dar. Aufgrund der langen Kulturgeschichte und der geringen fossilen Nachweise ist eine exakte Rekonstuktion nicht moeglich. Daher muss eine Abgrenzung verwilderter Formen immer Ermessenfrage bleiben. Bei den Untersuchungen konnten jedoch Merkmale festgestellt werden, die bei Birnbaeumen auf einen Kultureinfluss hinzuweisen scheinen. Diese wurden als Grundlage fuer einen Schluessel zur Abgrenzung verwilderter Kulturformen von der Wildform verwendet. Dabei kann jedoch nicht der Anspruch erhoben werden, mit diesen Merkmalen auch genotypisch tatsaechlich urspruengliche Baeume zu erfassen.
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