Bemerkenswerte, hohe Bäume in der Sächsischen Schweiz

1991

S. 195-201

14 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200042341

Anhand von Hinweisen durch zustaendige Revier- bzw. Oberfoerster und aus Publikationen (z.B. Meyer 1957 und Anonym 1853) wurden in Taelern und Schluchten der Saechsischen Schweiz gezielt stichprobenartig Messungen bemerkenswert hoher Baeume vorgenommen. Dabei konnten drei Gebiete ausgeschieden werden, in denen Fichten, Tannen, Kiefern und buchen mit Hoehen ueber 40 m stocken: - das Kirnitzschtal - der Amselgrund - der Wehl- und Uttewalder Grund. Im Kirnitzschtal konnte die wahrscheinlich hoechste Flaeche auf dem Territorium der DDR und die hoechste Tanne der Saechsischen Schweiz gemessen werden. Ueber die hoechste Fichte, sie stockt nahe der Wolfsschlucht im Naturschutzgebiet "Kirnitzschklamm", gibt es unterdessen Hinweise in Publikationen (z.B. Graf 1986), jedoch unseres Wissens bisher keine exakten Messungen und Beschreibungen. Die hoechste Tanne koennte zu den von Meyer (1987) beschreibenen 280 Jahre alten Exempharen "nahe der Wolfsschlucht" gehoeren. Bei den besonders hohen und alten Fichten im Kirnitzschtal muss es sich um autochthone Vorkommen eines genetisch wertvollen, besonderen Phaenotyps handeln (Graf 1986), dessen Erhaltung und zuechterische Nutzung dringend zu empfehlen ist. Die Tannen erscheinen abgaengig. Ihnen duerften keine grossen Lebenserwartungen mehr zukommen. Da Baeume mit Hoehen von 45 m bis ueber 50 m in Mitteleuropa selten sind (s. Mayer 1985 und Schmidt-Vogt 1986), wird empfohlen, alle in Tab. I aufgefuehrten Baeume als Naturdenkmale unter besonderen Schutz zu stellen, zu kennzeichnen und regelmaessig zu vermessen (wobei der Messpunkt markiert werden sollte). Des weiteren wird empfohlen, diese summarisch aufgefuehrten, ueber 40 m hohen Fichten, die ausserhalb von Naturschutzgebieten stocken, nicht einzuschlagen, sondern zu erhalten und gegebenenfalls der Saatgutgewinnung vorzubehalten.