- Standardsignatur3470
- TitelKronenmorphologie und -architektur der Tanne (Abies alba Mill.)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 111-175
- Illustrationen78 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200042335
- Quelle
- AbstractDas hier verfolgte Konzept der oekologischen Gehoelzmorphologie beruht einerseits auf der exakten Darstellung der einzelnen Bauelemente und Bauplanarchitektur unter definierten Umweltbedingungen (idealer Phaenotypus) und andererseits auf der durch Veraenderungen dieser Umwelt bedingten Variation dieses Idealtypus (Modifikationen). Dabei wird eine ganzheitliche Betrachtungswiese angestrebt, indem die Morphologie in Abhaengigkeit von der Ontogenese und der Umwelt (Genetik-Umwelt-Interaktionen) dargestellt wird. An ca. 100-130 Jahre alten Tannen aus Jugoslawien (Pokljuka) und aus dem Schwarzwald sowie an jungen Tannen wurden morphologische und anatomische Untersuchungen am Stamm und in der Krone durchgefuehrt. Die wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind: Die Tannenknospe zeigt im Gegensatz zu den Knospen vieler Laubgehoelze einen einfachen Aufbau (Knospenkategorie 1) mit einperiodischem Entwicklungszyklus. Der morphogenetische Zyklus der Regulaerknospe laesst sich in drei Phasen unterteilen, in die Wachstumsphase I (Bildung der Knospenschuppen), die Wachsttumsphase II (Bildung der Nadelmprimordien) und die Ruhephase (Ueberwinterung der Knospe). Bei der Trieb- und Nadeldifferenzierung aus regulaer angelegten Knospen kann man in bezug auf das Phyllochron zwischen den vorzeitigen (proleptischen), regelzeitigen (regulaeren) und nachzeitigen (proventiven) Differenzierungen unterscheiden. Als Phyllochron wird die Zeit zwischen der Blattinduktion und -differenzierung definiert. Bei der Tanne herrschen in der Jugend die regulaeren, im Alter die proventiven Triebbildungen vor. Das Differenzierungsmuster wird somit hauptsaechlich durch die Praeformation (Praeformation I und II) bestimmt. Proleptische Triebe koennen hoechstens im fruehen Jugendstadium unter optimalen Wachstumsbedingungen auftreten. Bei den vorzeitigen Trieb- und Nadeldifferenzierungen koennen fruehproleptische (sylleptische, "freiwachsende" Triebe) und spaetproleptische ("Johannistriebe", proleptische Triebe) ausgeschieden werden. Dazwischen bilden sich die metaproleptischen Triebe. Im Gegensatz zu den spaetproleptischen Trieben differenzieren fruehproleptische Triebe an ihrer Basis keine Knospenschuppen. Die proleptischen Triebe dienen einer schnellen Raumeroberung und raschen Regeneration im fruehen ontogenetischen Stadium. Der regulaere Jahrestrieb der Tanne gliedert sich in einen gestauten Knospenschuppeninsertions-Triebabschnitt (KsiT) und einen gestreckten Nadelinsertions-Triebabschnitt (NaiT). Die Verteilung der Knospen laengs der NaiT laesst sich in einen apikalen, subapikalen, medialen und basalen Bereich gliedern. Die Verzweigung des Jahrestriebes erfolgt akroton und monopodial (distal gerichtete Triebinnovation). Die nachzeitige Triebbildung erfolgt aus Proventivknospen einerseits am Stamm und andererseits in der Primaerkrone. Dadurch koennen die Zweige und Aeste ...
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