Die Ertragslage kommunaler Forstbetriebe. Analyse der bestimmenden Faktoren und Diskussion der Verbesserungsmoeglichkeiten

1995

S. 1494-1496, S. 1498

16 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200042295

Die Ertragslage des Kommunalwaldes ist - wie auch bei allen anderen Waldbesitzarten - seit Jahren staendig schlechter geworden; besonders drastisch waren die Einbrueche nach 1990. Es kann allerdings nicht von dem Kommunalwald gesprochen werden, und ebenso wenig gibt es die Ertragslage des Kommunalwaldes. Vielmehr gibt es bei den Betriebsergebnissen eine sehr grosse Streubreite, die sowohl stark negative als auch beachtliche positive Abschluesse umfasst. Es ist also unter bestimmten Voraussetzungen moeglich, auch heute noch positive Ergebnisse zu erwirtschaften. Ob diese Voraussetzungen allerdings ueberall gegeben sind oder geschaffen werden koennen, ist eine Frage, die nur anhand einer umfassenden individuellen Betriebsanalyse beantwortet werden kann. Es scheint jedoch so, dass noch viele Forstbetriebe ueber bisher nicht genutzte Potentiale sowohl zur Senkung des Aufwandes als auch zur Verbesserung der Ertraege verfuegen. Eine Aktivierung dieser Potentiale ist nicht nur eine Aufgabe der jeweiligen Betriebsleitung, sie setzt vielmehr haeufig entsprechende kommunalpolitische Grundsatzbeschluesse etwa ueber einen weiteren Personalabbau oder die Art der Jagdverpachtung und vor allem ueber das jeweilige betriebliche Zielsystem voraus. Leider scheint es so, dass sich kommunale Entscheidungstraeger bisweilen mit derartigen Beschluessen schwer tun. Auf jeden Fall liegt die Verantwortung fuer die Art der Waldbewirtschaftung und damit fuer die Betriebsergebnisse nicht nur bei den zustaendigen Forstleuten sondern mindestens ebenso bei den Waldeigentuemern. Trotz der uneingeschraenkten Notwendigkeit, die Betriebsergebnisse durch eine permanente biologische und technische Rationalisierung zu verbessern, kann jedoch kein Zweifel daran bestehen, dass eine durchgreifende und nachhaltige Verbesserung der Ertragslage auf Dauer nur ueber hoehere Holzpreise oder andere zusaetzliche Ertragsquellen gewaehrleistet werden kann.