Aspekte der energetischen Verwertung von Altholz : Holz - ein zukunftstraechtiger Naturrohstoff

1994

S. 1101-1102, S. 1110

15 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200042055

Die Ablagerung von Altholz in Deponien wird zukuenftig nicht mehr moeglich sein. Damit muss Altholz stofflich oder thermisch verwertet werden. Die stoffliche Verwertung von Altholz stellt eine hohe Wertschoepfung dar; sie schont Rohstoffressourcen und traegt zur Schaffung von Arbeitsplaetzen im Entsorgungswesen bei. Die stoffliche Verwertung scheitert jedoch haeufig nicht nur an wirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern auch daran, dass die Althoelzer umweltschaedliche Bestandteile enthalten, welche die Wieder- oder Weiterverwertung behindern oder verbieten (Willeitner 1990). Derzeit ist nur bei Holzpaletten und -packmitteln eine weitgehend uneingeschraenkte stoffliche Verwertung moeglich (Bockelmann, Marutzky 1993). Daher ist die thermische Verwertung von undifferenziertem oder belastetem Altholz unter oekologischen Gesichtspunkten vorteilhafter als die stoffliche Verwertung. Altholz ist eine mobilisierbare Energiereserve fuer die Bundesrepublik Deutschland. Seine Nutzung verringert die Abhaengigkeit von umstrittenen Energietraegern wie Kernenergie oder von Energieressourcen in politisch instabilen Weltregionen. Die Technik fuer einen umweltfreundlichen Ausbrand ist grundsaetzlich vorhanden, es fehlen jedoch praktische Erfahrungen und Anlagekapazitaeten. Die Wirtschaftlichkeit ist derzeit ebenfalls schwierig zu beurteilen, da sie nicht nur von den Aufwendungen fuer Anlagen und Betrieb sowie von den Brennstoff und Energiepreisen abhaengt, sondern auch von den politischen Rahmenbedingungen und der gesellschaftlichen Akzeptanz. Neuartige Loesungswege, wie sie bereits in der Schweiz, in Oesterreich oder in Daenemark bei der energetischen Nutzung von Holz und Althoelzern gegangen werden, sollten Vorbilder auch fuer Politik und Wirtschaft in Deutschland sein.