Zur Überführung mittelchilenischer Nothofagus-Sekundärwälder in Wirtschaftswälder

1997

S. 109-117

13 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200040541

Mittelchilenische Nothofagus-Sekundaerwaelder erscheinen aufgrund ihrer Baumartenzusammensetzung besonders fuer eine Ueberfuehrung in Writschaftswaelder zur Wertholzproduktion geeignet. Mit dem Ziel, die naturalen und oekonomischen Ergebnisse von Ueberfuehrungen einschaetzbarer zu machen und so die Voraussetzung dafuer zu schaffen, das diese bei betrieblichen Entscheidungen beruecksichtigt werden koennen, wurden Nothofagus-Sekundaerwaeldern der Andenvorkordilliere (Fundo jauja, Provinz Malleco, IX. Region, Chile) untersucht. Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt: - Auf der Grundlage einer produktionszielorientierten Inventur konnten Waldtypen ausgeschieden werden, die unterschiedliche Ausgangsbedingungen fuer eine Ueberfuehrung aufweisen. - Je nach Waldtyp konnten in den Bestaenden 40-140 wertholztaugliche Baeume/ha vornehmlich der Baumarten Nothofagus alpina und Nothofagus obliqua gefunden werden. Das Gros dieser Baeume wies Brusthoehendurchmesser zwischen 10 und 25 cm auf. - Eine unregelmaessige raeumliche Verteilung der wertholztauglichen Baeume liess Anreicherungspflanzungen sinnvoll erscheinen. - Simulationsberechnungen zeigten, dass die wertholztauglichen Baeume bei entsprechender Pflege nach etwa 40-60 Jahren einen Zieldurchmesser von 55-60cm erreichen. - Werden als Pflegekonzept starke Hochdurchforstungen durchgefuehrt, ist die Ausformung zweischichtiger Bestaende zu erwarten. - Praktische Durchforstungsversuche zeigten, dass die Ersteingriffe Entruempelungscharakter haben und sehr arbeitsintensiv sind. Es wurde deutlich, dass durch die hohen Holznutzungen bei den Ersteingriffen die Investitionskosten gedeckt werden koennen. - Eine Investitionsbetrachtung ergab, dass eine Ueberfuehrung der Nothofagus- Sekundaerwaelder, obwohl zum Teil hohe Gewinne zu erwarten sind, weniger rentabel ist als deren Umwandlung in Pinus- oder Eucalyptus-Plantagen. Unter der Voraussetzugn, dass Maerkte fuer Nothofagus-Wertholz erschlossen werden koennen, ist in Chile eine Ergaenzung der vorherrschenden Plantagenwirtschaft mit einer "Ueberfuehrungswirtschaft" denkbar. Etwa dann, wenn groessere Betriebe ihre Angebotspalette durch Nothofagus-Wertholz aus im Vergleich zur Plantagenwirtschaft risikoarmer Ueberfuehrungswirtschaft ergaenzen wollen, oder wenn Umwandlungen aus rechtlichen oder standoertlichen Gründen nicht in Betracht kommen.