- Standardsignatur2754
- TitelDie Ausbreitung spontaner Verjuengung in den Waeldern des nordwestdeutschen Flachlandes waehrend des letzten Vierteljahrhunderts. Waldbauliche Chancen und Probleme : Waldbau auf oekologischer Grundlage - noch zeitgemaess?
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 236-246
- Illustrationen20 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200040367
- Quelle
- AbstractBedingt durch jahrhundertelange Waldverwuestung und Walddegradation, verschaerft mit intensiver Streunutzung in Form des Heideplaggens, wurde das nordwestdeutsche Flachland noch im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als "deutsche Sahara" bezeichnet. In diesem Gebiet war es zunaechst notwendig, als neuen Wald eine Pionierbestockung aus vorherrschender Kiefer zu begruenden. Noch zwischen 1955 und 1970 war das Bild des Flachlandwaldes das eines kaum oder gar nicht gemischten Altersklassenwaldes aus Kiefer mit z.T. geringen Mischungsanteilen von Fichte. Der Orkan vom November 1972 bedeutete eine Zaesur der weiteren waldbaulichen Entwicklung des Flachlandes. Zum einen erfolgte in Anpassung an die Ergebnisse der Standortskartierung ein Bestockungswandel zu zahlreichen, meist gemischten Bestockungen, zum anderen ergab sich mit zunehmender Flaechenbedeutung eine Ausbreitung spontaner, z.T. sukzessionaler Verjuengungen. In einer Auswertung von Forsteinrichtungsergebnissen ergibt sich, dass reine Kiefernbestaende im niedersaechsischen Flachland kaum noch existieren. Selbst im Bestandestyp der so beschriebenen reinen Kiefer finden sich im Unterstand Mischungsanteile von 14% und im Nachwuchs von 3%, die aus spontaner Naturverjuengung stammen. In allen uebrigen Bestandestypen machen die Mischungsanteile inzwischen 44% bis 53% aus. Dabei spielen sukzessionale Baumarten wie Birke, Eberesche, Traubeneiche und Stieleiche eine grosse Rolle. Aus einer Analyse der Wanderungsbewegungen des Unterstandes und Nachwuchses ist abzulesen, dass die Kiefer im Unterstand nur noch zu 3%, im Zwischenstand zu 10% beteiligt ist. Sie wird durch Birke mit 7%, durch Eiche mit 8%, vor allem aber durch Fichte mit 36% im Nachwuchs verdraengt. Insgesamt 10% der Mischbaumarten haben sich schon ins herrschende Kronendach der Kiefer eingeschoben. Abschliessend wird auf die grosse Bedeutung des Eichelhaehers im sukzessionalen Geschehen eingegangen. Franzoesische, niederlaendische und britische Verhaltensstudien belegen, dass Eichelhaeher Einzelsaaten gesunder Eicheln bevorzugt in lichteren Bestandespartien mit bis zu 4600 transportierten Eicheln pro Jahr und Eichelhaeher anlegen, dabei vor allem Stieleicheln bevorzugen, und dass aus solchen Saaten Nachwuechse der Eiche von wenigen Exemplaren bis zu ueber 14 000 Saemlingen/ha entstehen koennen. Deren waldbauliche Verwertbarkeit wird diskutiert.
- SchlagwörterWaldgeschichte, Heidewald, degradierter Wald, Pinus sylvestris, natürliche Verjüngung, Sukzession, natürliche Verbreitung, Samenverbreitung, Garrulus glandarius, Verhalten, Bestandestyp, Mischbestand, mehrschichtiger Bestand, Baumartenmischung, Quercus petraea, Quercus robur, Betula, Sorbus aucuparia, Picea abies, Nordwestdeutschland
- Klassifikation231 (Natürliche Verjüngung)
182.21 (Sukzession, Gesellschaftsserien (Gesellschaftsfolgen))
181.523 (Samenverbreitung)
148.2 (Aves (Vögel))
228.3 (Gemischte Bestände)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
902 (Geschichte der Wälder und des Forstwesens [Unterteilung durch Querverweise zu den geographischen und sachlichen verwende 902:972 oder 972.1/.9 für bestimmte Organisationen])
[430] (Deutschland, 1990-)
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