- Standardsignatur2754
- TitelUeber das Umsetzen in daenischen Eichenbestaenden. Eine Untersuchung ueber Zuwachs und finanziellen Ertrag von Einzelbaeumen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 160-174
- Illustrationen27 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200040299
- Quelle
- AbstractAuf der Grundlage umfangreicher ertragskundlicher Daten des daenischen Versuchswesens wurde am Beispiel langfristig beobachteter Eichenbestaende der Forstaemter Bregentved (Seeland) und Wedellsborg (Fuenen) der Frage nachgegangen, ob es in daenischen Eichenbestaenden zu Umsetzungserscheinungen kommt. Als Weiser hierfuer wurden die Durchmesserentwicklung der Einzelbaeume, ihr jeweiliges Zuwachsverhalten sowie dessen Auswirkungen auf etwaige Rangveraenderungen untersucht. Die gefundenen Ergebnisse wurden gleichzeitig mit oekonomischen Aspekten verknuepft. In allen Beispielsflaechen kam es zu mehr oder weniger deutlichen Umsetzungstendenzen, die als Veraenderungen der jeweiligen Durchmesserrangfolgen nachvollzogen werden konnten. Die aufgezeigten Rangaenderungen sind Folge ungleichmaessiger Einzelbaumzuwaechse, die im Laufe des jeweiligen Beobachtungszeitraumes durch eine kontinuierliche Vergroesserung des Durchmesserspektrums charakterisiert werden. Waehrend urspruenglich starke und schwaechere Eichen ihre jeweilige Stellung weitgehend beibehielten, traten die groessten Veraenderungen in den mittleren Durchmesserbereichen auf. Allerdings wurden auch unter den anfaenglich starken und schwachen Eichen - unabhaengig von der jeweiligen Bestandesbehandlung - "Auf- und Absteiger" beobachtet. Das Ausmass der Rangverschiebungen nimmt danach in juengeren Bestaenden offenbar mit staerker werdender Durchforstung zu. Aeltere Bestaende zeigen demgegenueber einen scheinbar ausgeglicheneren Zuwachsverlauf, der auf geringer werdende Umsetzungstendenzen mit zunehmendem Alter hindeuten koennte. Allerdings wurden auch in diesen Bestaenden - wenngleich auf geringerem Niveau - Rangaenderungen festgestellt. Weiterfuehrende Untersuchungen hierzu waeren wuenschenswert. Der Vergleich zwischen Durchmesser- und Hoehenraengen laesst den Schluss zu, dass die jeweils hoechsten Baeume auch im Durchmesserwachstum dominierend sind, waehrend kleinere Eichen ihre anfaenglich schwache Position kaum massgeblich verbessern koennen. Trotz kontinuierlicher Pflege der aufgenommenen Eichen deuten die Durchmesserspreitungen in allen Beispielsflaechen gleichzeitig auf unterschiedliche Kronenentwicklungen hin. Durchmesserrangaenderungen koennen massgeblichen Einfluss auf den finanziellen Ertrag des Einzelbaumes nehmen, da die Wertleistung von Eichen neben ihrer Guete v.a. von der Faehigkeit abhaengt, in staerkere Dimensionen einzuwachsen. Wertverschiebungen sind jedoch nur bei massiven Umsetzungsprozessen zu erwarten. Abgesehen von der Preisentwicklung auf dem Stammholzmarkt, von der Entwicklung auf dem Lohnsektor oder derjenigen des unterstellten Zinsflusses, ist die fruehe, einmalige Auswahl einer geringen Anzahl festmarkierter Endbestandsbaeume trotz konsequenter und steter Einzelbaumfoerderung aufgrund von Umsetzungen risikobehaftet. Diese duerften allerdings dann keine wirtschaftlich negative Bedeutung erlangen, solange trotz eines staerkeren Austausches innerhalb der Baumklassen 1 und 2 der Anteil herrschender Baeume konstant bleibt und der gewuenschte Zieldurchmesser bei den einst ausgewaehlten Z-Baeumen in der dafuer vorgesehenen Umtriebszeit erreicht wird. Diese Ziel erscheint nur im Rahmen der starken Durchforstung realisierbar. Die Frage, ob Umsetzungen in erster Linie von individual-genetischen Eigenschaften oder von den jeweils herrschenden, auf den Einzelbaum einwirkenden Umweltbedingungen abhaengig sind, wurde in Ermangelung vegetativ erzogener Eichenversuchflaehcen anhand eines von einem Mutterbaum stammenden Stecklungsversuchs aus Populus trichocarpa untersucht. Auch bei dem genetisch einheitlichen Ausgangsmaterial wurden Rangverschiebungen festgestellt. Diese fielen allerdings deutlich geringer aus als in den Eichen-Beispielsflaechen mit genetischer Variabilitaet. Damit liegt der Schluss nahe, dass Umsetzungen auch von den jeweils herrschenden Umweltbedingungen ausgeloest werden koennen.
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