Die subalpinen Waelder haben in einem Gebirgsland wie Oesterreich eine eminente Bedeutung, sie schuetzen die darunterliegenden Kulturlandschaften vor Naturkatastrophen. Diese Hochlagenwaelder mussten jahrhundertelang schwere Tribute an die Landwirtschaft zollen. Auf riesigen Flaechen wurden sie total gerodet. Die verbliebenen Bestaende waren durch Weidewirtschaft sehr inMitleidenschaft gezogen. Durcch verschiedene Aenderungen in der Landwirtschaft kam es nach dem zweiten Weltkrieg zu einer Extensivierung dieser Almflaechen. Damit erhoehte sich die Gefaehrdung durch Lawinen- und Hochwasserkatastrophen. Um in Zukunft wieder die volle Schutzfunktion garantieren zu koennen, ist die Forsstwirtschaft seit etwa zwei Jahrzehnteen bemueht, diese aufgelassenen landwirtschaftlichen Flaelchen wieder in Bestand zu bringen bzw. die Waelder zu pflegen. Zur Untersuchung der einschlaegigen Probleme hat das Institut fuer Waldbau der Forstlichen Bundesversuchsanstalt Wien im oestlichsten oesterreichischen Verbreitungsgebiet der hochsubalpinen Zirbenwaelder, in den Seetaleralpen (Steiermark), mehrere Versuchsflaechen angelegt, um auch die Struktur und Entwicklung der vorhandenen Restwaelder zu erfassen. Nur dadurch koennen Zielvorstellungen und Konzepte fuer die kuenftige Bewirtschaftung abfgleitet werden. Im Versuchsgelaende stockt ein urwaldnaher Beispielsbestand, welcher zufolge seiner extremen Standortsverhaeltnisse von der Beweidung unbeeinflusst geblieben war und sich nach einer Brandkatastrophe vor etwa 350 - 400 Jahren ungestoert entwickeln konntee. Nach Erfassung der Standortsgrundlagen wurde in diesem Bestand Beispielbestand ein Analsenstreifen eingelegt, darin eine besstandestypische Meszelle fuer die Untersuchung der ertragskundlichen Kennwerte ausgewahlt, ldie Bestandesentwicklung und die derzeitige Struktur erfasst. Die gegenwaertige Bestandesoberschicht der mehrschichtigen Optimalphase entstand vor etwa 300 Jahren ueberdie Sukzession von einer Jungwuchs- zur Initialphase. Bereits nach 100 Jahren war in der geschlossenen Initialphase die damalige Unterschicht und ein Grossteil der Mittelschicht ausgefallen. Nach Bestandesauflockerung unter "Mithilfe" von Sturm, (Schnee) und Blitzschlag ist es nach etwa 160 Jahren einer zweiten "Generation" gelungen in der Unter- und Mittelschicht Fuss zu fassen. Die die physiologische Altersgrenze der Zirbe mit ueber 600 Jahren angenommen werden kann,wird es vermutlilch dieser Zweitgeneration nur teilweise in Luecken gelingen, in die Oberschicht umzusetzen, selbst wenn man in rechnung stellt, dass die Zirbe bei ungebrochener Vitalitaet bis zu 150 Jahre in der Wartephase auszudauern vermag. Ohne Einfluss von aussen wird sich der Beispielsbestand sicherlich ein zweitesmal zu einer zwei- bzw. einschichtigen Optimalphase weiterentwickeln.
228 (Aufbau und Zusammensetzung der Bestände; Bestandesformen) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D]) 568 (Andere zahlenmäßige Untersuchungen der Bestandesstruktur und ihrer Veränderungen. Wachstumsgang nach Baumklassen usw.) [23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge) [436.6] (Steiermark)