- Standardsignatur2754
- TitelSpontane Gehoelzentwicklung in wenig gepflegten Kiefernbestaenden
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 147-159
- Illustrationen75 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200040237
- Quelle
- AbstractKiefernforste des nordostdeutschen Flachlandes zeichnen sich i.d.R. durch Einschichtigkeit, Gleichaltrigkeit und sehr geringe Laubholzanteile aus. Um so staerker heben sich Bereiche ab, in denen spontane Prozesse reicher strukturierte Bestaende entstehen liessen. In zwei derartigen Kiefernbestaenden auf vergleichbaren Boeden in Berlin (Grunewald) und Brandenburg (Baerenklau) wurden die aktuelle Bestandesstruktur, die Bodenvegetation und das Zuwachsverhalten der Baeume untersucht; z.T. wurde auch die Forstgeschichte eruiert. Fuer den 160m. Kiefern-Bestand im Grunewald konnte das Einwandern von Eichen ab ca. 1944 nachgewiesen werden. Spaeter kamen Spaetbluehende Traubenkirsche und Eberesche hinzu. Die groessere Laubholzpraesenz ist mit dem voelligen Ausbleiben einer Kiefern- (und Birken-)verjuengung verbunden. Der knapp 100j. Bestand in Baerenklau besteht aus sehr unterschiedlich alten Kiefern und wenigen jungen Birken. Die raeumliche Verteilung relativ diskreter Alterskohorten laesst auf abgegrenzte Verjuengungsphasen der Kiefer schliessen. Weitere Laubgehoelze finden sich z.Zt. nur in der Krautschicht, die sonst aus lichtliebenden und Naehrstoffarmut anzeigenden Arten besteht. Auf der Grunewald-Flaeche koennen zumindest zeitweise auch mesophytische Waldbodenpflanzen beobachtet werden. Das Hochkommen von Eichen im Grunewald spricht fuer hoehere Diasporen- Eintraege, eine zur Etablierungszeit geringere Wilddichte und das Ausbleiben katastrophenartiger Ereignisse. Die zukuenftige Rolle weiterer Baumarten (z.B. Bergahorn) ist unklar. Demgegenueber wurde in Baerenklau die Entwicklung von Laubgehoelzen wahrscheinlich durch Wildverbiss, evtl. auch durch ein Bodenfeuer behindert. Die Untersuchung zeigt, dass multidisziplinaere Ansaetze unter Einbeziehung retrospektiver Verfahren Einblicke in spontane Bestandesentwicklungen ermoeglichen und Hinweise fuer waldbauliche Konzepte geben koennen. Waldbaulich vernachlaessigten Bestaenden kommt so ein grosser Wert zu, der ausser forstlichen auch naturschutzrelevante Aspekte aufweist.
- Schlagwörter
- Klassifikation182.21 (Sukzession, Gesellschaftsserien (Gesellschaftsfolgen))
231 (Natürliche Verjüngung)
182.47 (Krautschicht)
561 (Zuwachs an Höhe, Durchmesser, Grundfläche, Form und Qualität)
228.12 (Haupt-und Nebenbestand)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
Hierarchie-Browser
