- Standardsignatur5235
- TitelStoffdeposition und Sickerwasserbefrachtung im Schoenbuch
- Verfasser
- KörperschaftVerein für Forstliche Standortskunde und Forstpflanzenzüchtung e.V.
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 15-23
- Illustrationen2 Abb., 4 Tab., 27 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039987
- Quelle
- AbstractIm Rahmen des landschaftsoekologischen Forschungsprojekts Naturpark "Schoenbuch" wurden Elemente des Wasser- und Stoffhaushaltes von Buchen- und Fichtenwald-Oekosystemen auf jeweils vergleichbaren Standorten untersucht. Fuer ein Vergleichspaar Buche/Fichte liegen inzwischen laengerfristige Messdaten (1979-1988) zur Makroelement-Stoffdeposition und zur - Stoffkonzentration im Sickerwasser (entnommen mit keramischen Saugkerzen in verschiedenen Bodentiefen) sowie Wiederholungsaufnahmen der Vegetation vor. Vergleichende Untersuchungen haben bestaetigt, dass das Schoenbuch-Gebiet (zwischen Stuttgart und Tuebingen gelegen) sich durch geringe Stoffdeposition auszeichnet. Wesentlicher differenzierender Faktor fuer die Groesse der Stoffdeposition ist die Baumart. Wald- und bestandesgeschichtliche Ursachen sowie die baumartenbedingten Unterschiede der Eintraege haben zu unterschiedlichen Pufferungszustaenden im Oberboden gefuehrt. Das Buchensystem befindet sich im Austausch-Pufferbereich, das Fichten-Okosystem im Aluminium-Pufferbereich. In 60-100 cm Tiefe wird jedoch der Carbonatpufferbereich erreicht, der die Saeurebelastung der Systeme kompensiert und im derzeitigen Zustand Auswirkungen auf Grund- und Bachwasser ausschliesst. Das Sickerwasser unter Buche und Fichte unterscheidet sich vor allem in der Groessenordnung der Nitrat-, Sulfat-, Calcium- und Magnesiumkonzentrationen; neben deutlicher Abnahme der Sulfatkonzentrationen der urspruenglich hoch belasteten Fichten-Sickerwaesser zeichnen sich vor allem deutliche Trends bei den Niratkonzentrationen ab: Unter Buche haben sie in den letzten Jahren zugenommen, und variieren sie vor allem in starkem Masse von Beprobungstermin zu Beprobungstermin bezogen auf das Ausgangsniveau. Unter Fichte sind die Nitrat-konzentrationen-bei bereits wesentlich hoeherer Ausgangslage auf das Doppelte angestiegen. Angesichts der relativ geringen Ammonium- und Nitratdeposition - im langjaehrigen Mittel weniger als 10 kg N ha 1a1 sind die Konzentrationsanstiege auf verstaerkte Humusmineralisation zurueckzufuehren, beim Fichtenbestand moeglicherweise ausgeloest durch Durchforstungseingriffe, die nach der ersten Beobachtungsphase notwendig waren. Die Mineralisations- und Nitrifikationskapazitaeten des Oberbodens sind in beiden Systemen gross. Die Untersuchungen belegen eine grosse systeminterne Variabilitaet bezueglich der Stickstoffmineralisation in Laub- und Nadelholzbestaenden, auch wenn die Stickstoffdepositionsrate relativ klein ist. Die beobachtete Tendenz deckt sich mit langfristigen Beobachtungen ueber steigende Nitratkonzentrationen in Quellwaessern des Schoenbuchs. Die Ansiedlung zahlreicher Stickstoffzeiger in der Bodenvegetation, vor allem auf der Fichtenflaeche, deutet ebenfalls auf das hoehere Stickstoffangebot hin.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.231 (Pufferung, Pufferungsvermögen)
114.12 (Feuchtigkeit. Bodenwasser. Durchlässigkeit. Absorption. Hygroskopizität. [Hydrologische Gesichtspunkte siehe116.2])
114.33 (Beziehungen zur Pflanzendecke)
114.34 (Beziehungen zu anderen Faktoren)
181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt)
116.91 (Wassergüte)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)
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