Die Entwicklung von Flaumeichenwaeldern im Kaiserstuhl im Laufe des letzten halben Jahrhunderts

1995

S. 167-174

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200039878

Bei diesen Waeldern xerothermer Standorte handelt es sich um durchgewachsene ehemalige Niederwaelder, dominiert von Flaumeichen und deren Uebergangsformen bzw. Bastarden zu Quercus petraea. Bohrkernanalysen zeigen, dass die Nutzung zwischen den 20er Jahren und dem 2. Weltkrieg aufgehoert hat. Der Literatur zufolge waren sie damals reich an Saumarten der Trifolio- Geranietea, die durch die haeufige Lichtstellung gefoerdert wurden. Durch den Vergleich mit pflanzensoziologischem Material aus den 40er und den 60er Jahren mit dem der Gegenwart lassen sich folgende floristische Veraenderungen ableiten: Abnahme der Mittleren Artenzahl, Zunahme der Deckung der Strauchschicht, Abnahme von lichtliebenden Arten, lokalisierte Zunahme von Nitrophyten; letzteres weist auf Immissionen hin. In den letzten Jahren musste ein Vitalitaetsverlust mehrere Baumarten beobachtet werden, der sich in verfruehtem Blattfall und verringertem Zuwachs (bei Eichen) aeussert. Beim Absterben einzelner Baeume entstehen keine spezifischen Schlaggesellschaften, sondern vorhandene Straeucher und Lianen erobern den Platz.