- Standardsignatur4354
- TitelWachstumsvergleiche von Fichte und Tanne in Baden-Wuerttemberg
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 443-448
- Illustrationen5 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039677
- Quelle
- AbstractDer Wachstumsvergleich vorherrschender/herrschender Fichten und Tannen auf der Grundlage landesweiter Erhebungen in den Jahren 1983, 1988 und 1994 laesst bei den untersuchten Wachstums- und Zuwachskompoinenten sowohl Uebereinstimmung als auch Abweichungen erkennen. Mit dem kraeftigen Wachstumsschub ab Mitte der 50er Jahre holt die Fichte des Altersbereichs 50 bis 110 Jahre die in der ersten Jahrhunderthaelfte im Durchmesserzuwachs im BHD ueberlegene Tanne ein und wird erst in der letzten Wachstumsperiode (1984-1988) wieder von ihr uebertroffen. Die ausgepraegten baumartenspezifischen Unterschiede spiegeln sich eindrucksvoll im Verlauf der relativen Zuwachskurven wider. Im Durchschnitt aller auf den Referenzzeitraum (1909 bis 1953) folgenden Wuchsperioden uebertrifft die Fichte das Bezugsniveau um 28%, die Tanne dagegen nur um 2%. Fuer Fichte, in abgeschwaechter Form auch fuer Tanne, laesst sich ein saekularer Wachstumstrend fuer den Brusthoehendurchmesser nachweisen. Nicht abschaetzbar ist dabei der Einfluss veraenderter Waldbautechniken. Dieser langfristige Trend wird bei der Fichte durch den rasanten Zuwachsanstieg ab Mitte der 50er Jahre noch zusaetzlich verstaerkt. Die prozentuale Durchmesserzunahme gleichalter Probebaeume nimmt dabei mit deren Alter kontinuierlich ab. Im Gegensatz zum Durchmesser sind bei der Baumhoehe Aussagen zum Zuwachs und Wachstum erst ab 1964 moeglich. Probebaeume des Altersbereichs 60 bis 130 Jahre fallen im Hoehenzuwachs gegenueber den Spitzenwerten in den Wuchsperioden 1966 und 1971 deutlich ab. Dieser bei beiden Baumarten gleichgrosse Zuwachsrueckgang haelt bis in die 90er Jahre an. Auch fuer die Baumhoehe ist ein saekularer Wachstumstrend wahrscheinlich. Einem abnehmenden Hoehenzuwachs gleichalter Fichten und Tannen steht ein kontinuierlicher Anstieg der Baumhoehen bei gleichem Alter gegenueber. Ursache dieser Zunahme der Hoehe gleichalter Probebaeume ist ein mit zunehmendem Keimjahr beschleunigtes Hoehenwachstum junger Fichten und Tannen. Der Hoehenanstieg flacht bei Baeumen des Altersbereichs 60 bis 130 mit dem zurueckgehenden Hoehenzuwachs ab. Bei Zugrundelegung eines unveraenderten allgemeinen Ertragsniveaus errechnet sich fuer die Wuchsperioden 1966 bis 1986 fuer den Altersbereich 50-120 Jahre eine Zunahme der Wuchsleistung der Fichte um rd. 1/4, der Tanne um rd. 1/6. Das entspricht im Landesdurchschnitt einem jaehrlichen Anstieg der Wuchsleistung bei der Fichte um rd. 1,2% und bei der Tanne um rd. 0,8%. Die grosse Zahl der moeglichen Einflussfaktoren (z.B. Erholung der Standorte nach Streunutzung und Waldweide, CO2- Anstieg und Stickstoffeintrag, Aenderung der Klimafaktoren, Verbesserung des Saat- und Pflanzgutes usw.) und unser unvollstaendiges Wissen von den Ursachen- Wirkungsmechanismen erlauben nur allgemeine Aussagen ueber voraussichtliche Tendenzen des Wachstums fure die nahe Zukunft. Solange die den saekularen Wachstumstrend bestimmenden Einflussfaktoren wirksam sind, kann mit einer weiteren Leistungssteigerung bei beiden Baumarten gerechnet werden. Dies gilt auch dann, wenn sich der seit Mitte dieses Jahrhunderts verstaerkte Zuwachsanstieg wieder auf ein "Normalmass" einpendelt, wie es sich bereits bei der Hoehe abzuzeichnen scheint. In absehbarer Zukunft wird daher das potentielle Holzaufkommen aus den Fichten- und Tannenbestaenden Suedwestdeutschlands noch weiter steigen, was zwangslaeufig eine kontinuierliche Anhebung der Hiebsaetze zur Folge haben sollte. Um Veraenderungen rechtzeitig zu erkennen, gilt es, das Wachstum staendig zu beobachten. Geeignete Kontrollinstrumente sind permanente Inventuren auf Stichprobenabasis, wie die Bundeswaldinventur und die Betriebsinventur. Bewaehrt haben sich auch die in Baden-Wuerttemberg seit 1983 in 5- bis 6jaehrigem Turnus (1988, 1994) im Gefolge von Waldschadensinventuren durchgefuehrten immissionsoekologischen Erhebungen an eingeschlagenen Probebaeumen mit Messungen des jaehrlichen Hoehen- und Durchmesserzuwachses sowie von N..
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