- Standardsignatur5206
- TitelVersauern unsere Waldboeden? : Ergebnisse einer ueber einen 30jaehrigen Zeitraum gefuehrten pH-Wertvergleiches im Erzgebirge
- Verfasser
- KörperschaftForst- und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR Ministerium für Land-
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 88-89
- Illustrationen1 Abb., 1 Tab.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039591
- Quelle
- AbstractDie Untersuchung von pH-Werten an Bodenprofilen als Vergleich mit Werten von rund 30 Jahren im Immissionsschadgebiet des Erzgebirges unter Ergaenzung von Sorptions- und Naehrstoffuntersuchungen haben gezeigt, dass die Tendenz zur Erhoehung der Bodenaziditaet im Mineralboden besteht. Sie ist fuer die Verhaeltniss auf reichem (Basalt) und mittlerem Grundstein (Gneis) fuerdie Fichte sicher noch nicht als beaengstigend anzusehen. Die Boeden der aermeren Grundsteine wiesen in ihren Mineralbodenhorizonten schon vor mehr als 30 Jahren laut Standortserkundung relativ niedrige Werte auf, ohne dass Krankheitssymptome der heutigen Art der Fichte deutlich geworden waeren. Die Eintragssituation wird noch kaum eine spuerbare Veraenderung erfahren. Unter zunehmender Versauerungstendenz veraendert sich jedoch die Wasserstoffionenkonzentration nicht mehr linear, sondern in Zehnerpotenzen. Infolgedessen kann auf aermeren Grundgesteinen (Porphyr, Granit) fuer einen Laubholz- oder Douglasienanbau ohne meliorative Massnahmen von der Bodenaziditaet her die Anbaugrenze bereits erreicht oder schon ueberschritten sein. Die Untersuchungsergebnisse an Boeden werden durch Wasserproben aus Waldbaechen erhaertet. Nur an anthropogenen beeinflussten Baechen konnte eine, zum Teil sehr deutliche Aziditaetsabnahme in den letzten 30 Jahren nachgewiesen werden. Bis zum Zeitpunkt der Probenahme war die Magnesiumversorgung bei den meisten der analysierten Bodenprofile noch annaehernd normal (s. auch NEBE und FIEDLER, 1986). Im Verein mit der Senkung der Emissionen a f internationaler Basis in den naechsten Jahren sollten die seitens der Forstwirtschaft fuer die Boeden auf aermeren Grundgesteinen eingeleiteten Kalkungsmassnahmen ein wichtiges Mittel zur Abblockung der Bodenversauerungstendenzen darstellen. Ihnen muss, wie das in den Immissionsschadrevieren des Erzgebirges bereits erfolgt, eine Bestockungsumwandlung vom Reinbestand Fichte auf wurzelintensivere Baumarten wie Bergahorn, Buche, Douglasie, Tannenarten fuer die Gebirgsverhaeltnisse geeignete Kiefernarten (P. peuce) u. ae. folgen. Die vorliegende Arbeit will darauf hinweisen, dass den Problemen der Bodenvesauerung in den naechsten Jahren groessere Aufmerksamkeit als bisher gewidmet werden sollte.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.25 (Bodenreaktion; Azidität, pH-Wert; Bodenversauerung)
114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54])
114.32 (Geologische Betrachtungen. Verwitterung. Einfluss des Ausgangsmaterials (Muttergesteins))
[430.2] (Deutsche Demokratische Republik bis 1990)
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