Einfluss der Eigenschaften des Holzes einiger Pappelklone auf seine Verwertung

1994

S. 43-53

27 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200039568

Seit Beginn dieses Jahrhundersts hat das Interesse an dem Anbau von schnellwachsenden Baumarten zugenommen. Hierzu gehoeren in Europa vor allem verschiedene Pappelklone, die zumindest in der Jugendphase eine erhebliche Zuwachsleistung erbringen. Mit der Verwertung von Pappelholz aus kurz- und mittelfristigem Umtrieb befasst sich ein umfangreiches Schrifttum, wozu neben aelteren Arbeiten auch solche aus der juengsten Vergagnenheit gehoeren. Die ergebnisse eigener Untersuchungen sowie die anderer Autoren zeigen, dass ide Faserlaenge mit zunehmenden Baumalter ansteigt, die Faserlaenge von 5. bis 10jaehrigem Pappelholz entspricht in etwa der von 50jaehrigen Buche. 10jaehriges Pappelholz ist fuer die Herstellung von Zellstoffen geeignet. Die zellstolltechnologischen Eigenschaften des Pappelholzes sind weitaus guenstiger als die des Buchenholzes. Mit zunehmendem Zugholzgehalt der Pappel nehmen die Festigkeitseigenschaften der Zellstoffe, insbesondere die Falzzahl, deutlich ab. Das Kernholz wirkt sich auf den Weissgrad von Halbzellstoffen. Pappelklone auf naehrstoffreic...hen Standorten ergeben Zellstoffe die in der Grundtendenz eine hoehere Festigkeit haben als die von naehrstoffarmen Standorten. Zwischen den Eigenschaften von Zellstoffen aus verschiedenen Klontypen bestehen infolge ihres unterschiedlichen Gehalts an Zug- un Kernholz sowie ihrer unterschiedlichen Faserlaenge deutliche, wenn auch nicht immer ausgepraegte Unterschiede. Pappelholz bietet weiterhin gute Voraussetzungen fuer die Herstellung von Spanplatten. Es ist gut verleimbart mit saeurehaertenden UF- Harzen, alkalisch haertenden PF-Harzen, Tanninformaldehydharzen und Klebstoffen auf der Basis von polymerem Diisocyanat (PMDI). Wegen seiner niedrigen Rohdichte ist Pappelholz fuer die Herstellung von Spanplatten mit hoher Biegefestigkeit besondrs geeignet. Es besteht keitn eindeutger Einfluss des Alters auf die mechanisch-technologischenEigenschaften der Spanplatten. Zwischen den uas Spanplatten mit niedrigen Verleimungsfestigkeiten sowie hoher Dicjenquellung im Vergleich zu Splintholz. Bei ementgebundenen Spanplatten wirkt sich das Kernholz infolge seines niedrigen Gehalts an loeslichen Kohlehhydraten auf die Hydratation guenstiger aus als Splintholz und laesst sich dementsprechend schneller mit Zement binden. Untersuchungsergebnisse ueber die Hersteillung vom mitteldichten Faserplatten (MDF) aus Pappelholz lassen erkennnen, dass sich aus Pappelholz MDF mit hohen Festigkeitseigenschaften bei einer Plattenrohdichte von etwa 700 kg/Kupikzentimeter herstellen lassen, diese Festigkeitswerte weisen MDF aus Buchenholz erst bei einer Plattenrohdichte von 800 kg/Kupikzentimeter auf.