Wuchsverhalten eines Kiefern-Roteichen-Mischbestandes. Ertragskundliche Analyse des vor 38 Jahren mit Roteiche unterbauten Kiefern- Duengungsversuches Bodenwoehr 210

1994

S. 10-19

20 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200039545

Auf dem Standort des Kiefern-Duengungsversuchs mit Roteichen-Unterbau Bodenwoehr 210 herrschte zum Zeitpunkt der Versuchsanlage im Fruehjahr 1953 gravierender Stickstoffmangel primaer infolge von Streunutzung. Die bonitaet des damals 86jaehrigen Kiefernaltholzes lag bei IV,0, die mittlere Bestandsgrundflaeche war nach einer starken Durchforstung mit etwa 12 qm/ha sehr gering. Vier Behandlungsvariaten wurden auf 24 Parzellen von je 0,25 ha Groesse verteilt. Variante 0 enthaelt die ungeduengten Vergleichsflaechen. Variante A erhielt eine Kalkduengung, Variante B wurde mit Wichtel und spaeter mit mineralischem Stickstoff geduengt, und Variante C wurde gekalkt und mit Wichtel geduengt. Auf allen Parzellen mit Ausnehme von drei Kontrollflaechen wurden Rotleichen und Lupinen durch Streifensaat eingebracht. Der Versuchsbestand zeigt einen nicht ertragstafeltreuen und altersuntypischen Anstieg aller wichtigen ertragskundlichen Kenngroessen. Besonders ausgepraegt ist im Vergleich zur Kieferntafel WIEDEMANN 1943, mae. Df., der Anstieg im Hoehenwachstum, dem eine Bonitaetsverbesserung um mehr als zwei B onitaetsstufen in der 38jaehrigen Beobachtungsperiode entspricht. Der durchschnittliche jaehrliche Volumenzuwachs der Kiefern betraegt bei einem mittleren Bestockungsgrad von 0,63 mehr als 7,5 VfmD/ha. Die meliorierten Varianten zeigen im Vergleich zu den ungeduengten Parzellen durchweg positive Zuwachsreaktionen. Der Mehrzuwachs an Volumen Betrug im 38jaehrigen Versuchszeitraum bis ueber 70 VfmD/ha. Die hoechste Zuwachssteigerung wurde durch Kalkung erzielt, dabei erwiesen sich 2500 Kg/ha kohlensaurer Kalk als ausreichend. Die Roteichen erreichten im Alter von 38 Jahren Oberhoehen von bis zu 12 m und Vorraete zwischen 15 und 30 VfmS/ha bie einem laufenden Volunemzuwachs von zuletzt 2,0 bis 4,5 VfmS/ha jaehrlich und bleiben damit unter den Tafelwerten von BAUER fuer die IV. Bonitaet. Die Reaktion der Roteiche auf den Schirmdruck der Kiefer aeussert sich ausser in der geringen Leistung auch in sehr unguenstigen Schlankheitsgraden. Zunehmender Bestockungsgrad der Kiefer fuehrte bei der Roteiche zu einem Absinken der Stammzahl bei gleichzeitiger Steigerung des Durchmesser- und Hoehenwachstums sowie zu verbesserten h/d-Werten. Die Roteichen bewirkten bie der Kiefer und Roteiche lag in der letzten Dekade deutlich ueber der Leistung der nicht unterbauten Kontrollflaechen.