- Standardsignatur2754
- TitelAuf dem Weg zum Waldbau auf ökologischer Grundlage - : Zum 50. Todestag von Alfred Dengler
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 259-271
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039515
- Quelle
- AbstractVor 50 Jahren starb Professor Dr. Alfred Dengler, der Verfasser des Lehrbuches "Waldbau auf oekologischer Grundlage". Die 1. Auflage erschien 1930, weitere Auflagen folgten 1935 und 1944. Nach dem Kriege wurde das Werk in drei Auflagen neu bearbeitet. Im folgenden soll den Fragen nachgegangen werden: Auf welche Quellen konnte Dengler zurueckgreifen? Wie war seine eigene Stellung zur Rolle der Oekologie im Waldbau? Wo befinden wir uns heute auf dem Weg zum Waldbau auf oekologischer Grundlage? Die heutige Waldoekologie hat ihre Wurzeln in der Pflanzengeographie, der Pflanzenphysiologie und der Populationsbiologie. Diese Entwicklungen werden kurz geschildert. Dengler hat mit pflanzengeographischen Arbeiten begonnen, am Ende seines Lebens befasste er sich mit Zweigen der Populationsbiologie: der Forstgenetik und der Forstpflanzenzuechtung. Dazwischen lag das Schwergewicht seiner Arbeiten auf Fragen des praktischen Waldbaus einschliesslich seiner naturphilosophischen Hintergruende. In seinem Lehrbuch und in seinen sonstigen Publikationen ist, bei allen Luecken des damaligen Wissensstandes, die Oekologie das Leitmotiv. Die gegenwaertige Situation der Forstoekologie als Grundlage des Waldbaus ist durch sehr bedeutende und rasch verlaufende Entwicklungen gekennzeichnet, vor allem auf den Gebieten der Populations-Genetik, der Gesellschafts-Oekologie und der Oekosystem-Forschung. Fuer den praktischen Waldbau entsteht dabei die Schwierigkeit, dass die modernen wissenschaftlichen Arbeiten immer spezieller und vielfach auch abstrakter werden. Es wird schwieriger, zu beurteilen, was davon aufgenommen und in die Praxis umgesetzt werden soll. Gewichtiger aber ist das Problem, dass in der breiten Oeffentlichkeit "Oekologie" nicht mehr als Name einer Wissenschaft, sondern als Bezeichnung fuer alle nur moeglichen Formen der Beziehung Mensch - Umwelt verwendet wird. Hier gelten zwar vielfach noch die Begriffe der wissenschaftlichen Oekologie, aber sie werden kaum mehr in ihrem fachlichen Sinn, sondern in erster Linie als Schlagworte fuer die unterschiedlichsten Bestrebungen verwendet. Der Waldbau muss, damit er auf oft gut gemeinte, aber in ihrer Einseitigkeit unrealistische Forderungen sachlich reagieren kann, sich auf Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen und daraus abgeleitete plausible Theorien stuetzen. Sonst ist er im Strudel der Zeitgeist-Stroemungen verloren.
- Schlagwörter
- Klassifikation2--090.2 (Waldbau. Geschichte)
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