- Standardsignatur2754
- TitelErhaltung forstlicher Genressourcen in Paraguay
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1993
- SeitenS. 274-283
- Illustrationen41 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039454
- Quelle
- AbstractAuch in Paraguay hat das Verschwinden von Wald und damit von forstlichen Genressourcen beaengstigende Ausmasse angenommen. Besonders betroffen davon ist die Ostregion des Landes, in der 98% der Bevoelkerung siedelt, und die durch Land- und Viehwirtschaft und das unaufhoerliche Vorruecken der Agrarfront auf potentiellen Waldboeden in Anspruch genommen wird. Dies gilt in geringerem Masse fuer den Westteil des Landes, das Trockengebiet des Chaco. Nachdem die Devisen des Landes fast ausschliesslich aus den Agrarexporten stammen, 47% der aktiven Bevoelkerung von der Agrarwirtschaft abhaengig sind und 95% der Boeden Paraguays sich in Privatbesitz befinden, ist in nicht ferner Zukunft mit dem Verschwinden der Primaerwaelder zu rechnen, deren Rodung besonders im Ostteil des Landes schnell voranschreitet. Sie wird durch veraltete Gesetze zugunsten der Agrarreform gefoerdert, welche die Beseitigung von Wald durch die agrarwirtschaft auch auf potentiellen Waldboeden belohnen. Ein junger aktiver Forstdienst, die Erarbeitung der aktuellen Bodennutzung, die Differenzierung der Oekoregionen des Landes mit den zu schuetzenden Tieren und Pflanzen, die mit deutscher Hilfe begonnene universitaere Lehre der Forstwissenschaft und der unueberhoerbare Ruf nach einer ausgewogenen Umweltpolitik lassen auf laengere Sicht die Erhaltung von Wald und damit auch von forstlichen Genressourcen erhoffen. Von 23 in einer Umfrage genannten Baumarten wurden neun als besonders gefaehrdet eingestuft. Unter ihnen befinden sich u.a. Araucaria angustifolia, Amburana cearensis und Myrocarpus frondosus, die z.T. in staatlich geschuetzten Arealen in verschiedenen durch Boeden und Klimata differenzierten Oekoregionen des Landes wachsen, eine Tatsache, die auch eine genetische Differenzierung wahrscheinlich macht. Da technische Massnahmen zur Erhaltung soviel wert sind wie der politische Druck, der zu ihrer Durchfuehrung verhilft, werden die politisch realisierbaren Voraussetzungen zur Erhaltung genetischer Information bei Waldbaeumen genannt und aussichtsreiche technische Massnahmen vorgeschlagen. Diese beruhen auf den bislang bekannten genetischen und biologischen Grundlagen. Sie enthalten insbesondere dynamische "in situ"-Massnahmen in geschuetzten Arealen sowie die notwendige Forschung, wobei Naturschutz und Genressourcenschutz fuer forstliche Arten gluecklicherweise erfolgreich zusammenarbeiten koennten.
- Schlagwörter
- Klassifikation914 (Beziehungen zwischen Wald und Ödland. Benutzung und Aufforstung von Ödland. Entwaldung)
907.1 (Natur- und Landschaftsschutz)
166.6 (Gefährdete Pflanzen [vgl. auch 907.12])
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[213] (Heisse, tropische und subtropische Zonen)
[892] (Paraguay)
Hierarchie-Browser