- Standardsignatur4354
- TitelVegetationsentwicklung in ehemaligen Mittelwaeldern der Niederrheinischen Bucht
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 392-395
- Illustrationen21 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039303
- Quelle
- AbstractDie Mittelwaldwirtschaft war die traditionelle Nutzung in der Niederrheinischen Bucht und bot einer Vielzahl waermeliebender Tierarten einen Lebensraum. In heute durchgewachsenen ehemaligen Mittelwaeldern wurde von der Forstverwaltung der Rheinbraun AG ein Versuch zur Wiederherstellung der traditionellen Nutzung durchgefuehrt. Nach Entnahme des Unterstandes zeigten sich zum einen Standortsunterschiede, zum anderen der Zufall als sukzessionsentscheidend. Auf dem naehrstoffaermsten, stark saueren Standort bildete sich eine Waldschilf-Kahlschlagflur und ein Sandbirken-Vorwald. Auf den naehrstoffreicheren Standorten dominierte hingegen die Brombeere. Deren Dominanz konnte im siebten Jahr in einem Fall durch Lindenstockausschlag, im anderen durch Eschenjungwuchs durchbrochen werden. Wo diese Gehoelze fehlten, ist auch im siebten Jahr eine reine Brombeerflur mit vereinzelt durchwachsenden Weichlaubhoelzern etabliert. Auf den so behandelten Flaechen kann bei ausreichendem Gehoelzjungwuchs eine Mittelwaldwirtschaft aufgenommen werden. Wo Gehoelzaufwuchs durch Brombeere gehemmt ist, muss abgewartet werden, bis sich eine ausreichende Unterholzschicht gebildet hat. Um eine bessere Artenzusammensetzung des Jungwuchses zu erreichen, erscheint es vor allem noetig, dass die Kronenschicht zunaechst nicht zu stark aufgelichtet wird. Erst wenn ausreichend Naturverjuengung aufgeschlagen ist, sollte mit der Freistellung der Ueberhaelter begonnen werden. Eine unmittelbare Wiederbelebung der Mittelwaldwirtschaft ist moeglich, wenn stockausschlagsfaehige Gehoelze in einer Dichte von rund 300 Stoecken/ha im Bestand sind. Durch die geschilderten Massnahmen gelingt es, kleinflaechig Lebensraum fuer licht- und waermeliebende Arten zu schaffen. Dies kann sinnvoll sein, wenn beispielsweise durch Waelder hindurch ein Biotopverbund von Saum- und Offenlandbiotopen oder die Erhaltung der speziellen Landschaftsform angestrebt wird.
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