- Standardsignatur2754
- TitelUntersuchungen zur genetischen Differenzierung bei Stieleiche (Quercus robur L.) und Traubeneiche (Quercus petraea Liebl.)/ Konsequenzen fuer die Erhaltung genetischer Ressourcen
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1993
- SeitenS. 88-92
- Illustrationen16 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039276
- Quelle
- AbstractGenetische Variation ist eine entscheidende Voraussetzung fuer die Faehigkeit von Waldbaumpopulationen, die raeumliche und zeitliche Variation der Umweltbedingungen zu ueberleben. Sie ist somit auch die Grundlage jeglicher evolutiven Fortentwicklung. Voraussetzung einer jeden Generhaltungsmassnahme ist daher eine Inventur der vorhandenen genetischen Variation in moeglichst vielen, im Idealfall allen, Populationen einer Art. Eine solche Inventur existiert bislang nur ansatzweise und beruht in erster Linie auf der Untersuchung von juvenilen Traubeneichen- (Quercus petraea) und Stieleichenpopulationen (Quercus robur) mit biochemisch-genetischen Markersystemen. Untersuchungen auf der Ebene der DNA mit molekularen Markersystemen haben demgegenueber noch vorlaeufigen Charakter. Die bislang vorliegenden Ergebnisse zeigen eine eher geringe genetische Variation innerhalb von Individuen, welche sich in vergleichsweise geringen aktuellen und bedingten Heterozygotiegraden ausdrueckt, gleichzeitig aber eine ueberdurchschnittlich hohe genetische Variation innerhalb von Populationen. Die genetische Differenzierung zwischen verschiedenen Populationen jeweils einer Eichenart ist relativ gering. Waehrend man urspruenglich davon ausging, dass die Differenzierung bei der Stieleiche deutlich groesser als bei der Traubeneiche ist, zeigen neuere vergleichende Untersuchungen eher das Gegenteil. Erwartungsgemaess sind Mischproben aus mehreren Herkuenften weniger differenziert als Einzelherkuenfte. Stieleiche und Traubeneiche sind sich im Hinblick auf ihren Allelbestand sehr aehnlich, alle bislang identifizierten Allele finden sich in beiden Arten, wenn auch teilweise in unterschiedlichen Haeufigkeiten. Letztere bedingen deutlich groessere genetische Abstaende zwischen Populationen verschiedener Arten im Vergleich zu Populationen einer Art. Eichen sind Traegerbaumarten wichtiger Waldoekosysteme. Sie zeichnen sich durch eine auch im Vergleich zu anderen Baumarten ungewoehnlich hohe Lebenserwartung aus und besiedeln oekologisch sehr unterschiedliche Standorte. Dies erfordert ein hohes Mass an genetischer Variation innerhalb von Populationen, wie es in den bisherigen Studien auch beobachtet wurde. Viele Allele treten jedoch in geringen Haeufigkeiten auf oder sind in manchen Populationen gar nicht (mehr) vorhanden. Die Eichen erfordern daher im Hinblick auf eine wirksame Erhaltung genetischer Ressourcen ein Management, welches seinen Schwerpunkt auf der Bewirtschaftung und Pflege hinreichend grosser, oertlich angepasster Populationen in situ hat.
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