- Standardsignatur2754
- TitelZur Entwicklung der Arbeitssituation gewerblicher Arbeitnehmer unter den Bedingungen industrieller Fertigung im Vergleich zur Waldarbeit
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1992
- SeitenS. 196-203
- Illustrationen45 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039241
- Quelle
- AbstractDie in vielen westdeutschen Forstbetrieben verstaerkt zu beobachtende Fluktuation der Waldarbeiterbelegschaften, die vor allem durch einen Wechsel der Arbeitskraefte in den Bereich der industriellen Fertigung ausgeloest wird, gibt Veranlassung dazu, sich vergleichend mit den jeweiligen Arbeitssitutionen in Industriebetrieben und in der Waldarbeit zu beschaeftigen. Nach einer einfuehrenden, kurzen Auseinandersetzung mit den Konzepten "industrielle Arbeit" und "Arbeitssituation" wird im ersten Teil des Beitrags ein Abriss der Entwicklung von Arbeitssituationen in Industriebetrieben gegeben. Ausgehend von der Phase der industriellen Revolution, wird hierbei auf die Pstulate und Auswirkungen von Taylorismus, Human-Relations-Bewegung, arbeitspsychologischen Ansaetzen sowie neueren Formen der Arbeitsgestaltung eingegangen. Es wird festgestellt, dass das tayloristische Modell die Arbeitsorganisation in Industriebetrieben typischerweise auch heute noch massgeblich beeinflusst, dass aber andererseits insbesondere der Einsatz neuer Technologien Spielraeume fuer Arbeitsstrukturierungen eroeffnet. Im zweiten Teil des Beitrages werden zunaechst grundlegende Besonderheiten der forstbetrieblichen Produktion in ihrem Bezug zur Arbeitssituation in der Waldarbeit diskutiert. Unter Beruecksichtigung dieser Ausgangslage wird anschliessend der Frage nachgegangen, inwieweit die im ersten Teil skizzierten Konzeptionen industrieller Arbeitsorganisation Eingang in die Gestaltung der Waldarbeit in oeffentlichen Forstbetrieben gefunden haben. So sind die Ziele der Human- Relations-Bewegung von den Landesforstverwaltungen zumeist in programmatischer Form uebernommen worden, ohne dass hieraus jedoch ein entscheidender Einfluss auf die konkrete Arbeitssituation in der Waldarbeit unmittelbar abgeleitet werden koennte. Tayloristische Arbeitsstrukturen lassen sich anhand realisierter Organisationsstrukturen und beobachtbarer Auswirkungen der Arbeitsgestaltung sowie mit Blick auf das insbesondere duch die Lohnformengestaltung vermittelte Menschenbild auch fuer forstliche Produktion nachweisen; sich abzeichnende Entwicklungen koennten zudem zu einem Ausbau tayloristischer Elemente in der Waldarbeit fuehren. Neue Formen der Arbeitsgestaltung finden sich in der "klassischen" Organisation der Waldarbeit hierzulande einstweilen nur selten, koennten jedoch im Zusammenhang einerseits mit Tendenzen zur Hochmechanisierung, anderseits mit einer Hinwendung zu naturgemaessen Waldbaukonzeptionen in quantitativer Form zunehmend notwendig werden.
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- Klassifikation
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