- Standardsignatur2754
- TitelZu Folgen und moeglichen Ursachen einer schwindenden Attraktivitaet des Forstwirtberufs
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1992
- SeitenS. 84-90
- Illustrationen50 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039184
- Quelle
- AbstractDie Wadarbeit sieht sich in den alten Bundeslaendern regional mit einer zunehmenden Verknappung qualifizierter Arbeitskraefte konfrontiert. Ausschlaggebend hierfuer ist eine sinkende Nachfrage nach einer Ausbildung zum Forstwirt im Zusammenspiel mit einer steigenden Fluktuationsrate insbesondere bei den juengeren Waldarbeitern. Der vorliegende Beitrag beschaeftigt sich mit den Folgen und potentiellen Gruenden dieser Entwicklung. Die Eroerterung der Konsequenzen bleibt dabei im wesentlichen auf eine Betrachtung der betriebswirtschaftlichen Implikation beschraenkt, da dieser Bereich im forstwissenschaftlichen Schrifttum bislang kaum thematisiert wurde. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die dargestellte Situation insbesondere unter Miteinbeziehung kalkulatorischer Kosten mancherorts zu einer erheblichen Kostenbelastung der betroffenen Forstbetriebe fuehren duerfte, die auch durch eine Beruecksichtigung erwuenschter Aspekte der Fluktuation (die vor allem in einer erhoehten Flexibilitaet im Personalbereich besteht) wohl nicht kompensiert werden koennen. Zudem werden auch negative Auswirkungen auf das Berufsbild des Forstwirtes befuerchtet. Im zweiten Teil der Arbeit wird in Ergaenzung zu bestehenden Erklaerungsansaetzen die Bedeutung der sogenannten Wertwandeldiskussion der 80er Jahre fuer die vorliegende Thematik behandelt. Gestuetzt auf die Ergebnisse einer grossangelegten empirischen Studie kann gezeigt werden, dass die Berufswahlentscheidung von Forstwirtauszubildenden - in Uebereinstimmung mit den Postulaten der Vertreter sogenannter neuer Werte - unter heutigen Bedingungen ueberwiegend von intrinsischen Motiven geleitet wird. Es wird jedoch vermutet, dass auf die ins Erwerbsleben eintretenden Forstwirte - bedingt durch die Konfrontation mit der realen Arbeitssituation und dem in der Forstwirtschaft herrschenden Entlohnungssystem - im Verlauf ihrer beruflichen Sozialisation ein Anreiz zu einer Umorientierung auf extrinsische Werte ausgeuebt wird; unter dem Blickwinkel einer solchen Orientierung erscheint die Attraktivitaet des Waldarbeitsberufs im Vergleich zu anderen Berufen jedoch eher gering. Vor diesem Hintergrund wird dazu angeregt zu pruefen, ob die positiven Erfahrungen, die verbreitet in anderen Branchen, wie aber auch in der skandinavischen Forstwirtschaft, mit einer vertikalen Erweiterung des Handlungsspielraums der Arbeitskraefte gemacht wurden, zum Nachdenken ueber Arbeitsstrukturierungen und einer damit einhergehenden Revision des Entlohnunsgrundsatzes auch in der bundesrepublikanischen Forstwirtschaft Anlass geben koennten.
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