Aktuelle Trends bei der Modellierung von Baumwachstum und Bestandesentwicklung

1992

S. 59-66

69 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200039180

Beschreibende (statistische) Waldwachstumsmodelle zur Ertragsprognose - vorwiegend konstruiert mit Daten, die auf Wuchsbedingungen der Vergangenheit basieren - koennen die Wachstumsdynamik, die sich durch eine veraenderte (und noch veraendernde) Umwelt ergibt, in der Regel nicht korrekt abbilden. Eine zuverlaessige Analyse (und Vorhersage) zukuenftiger Verlaeufe bzw. moeglicher Entwicklungspfade des Waldwachstums erfordert prozessorientierte Modellansaetze, die - je nach Modellzweck - die oekophysiologischen Grundlagen des Baumwachstums, die Konkurrenz um das Licht und Wasser- bzw. Naehrstofflimitierungen der Produktion hinreichend genau abbilden. Fuer den Einsatz in der Forstpraxis muessen solche komplexen Modelle gegebenenfalls zu kompakteren, aber immer noch verhaltensgueltigen Modellen "kondensiert" werden. Die Einbeziehung biologischer Grundprinzipien von Struktur und Funktion und die Verknuepfung von sowohl quantitativer als auch qualitativer Information bei der prozessbezogenen Modellierung koennen durch die Moeglichkeiten der objektorientierten Programmierung und neuerer Methoden der Wissensverarbeitung wesentlich erleichtert werden.