- Standardsignatur2754
- TitelUeber den Wert von Naturwaldreservaten fuer die waldbauliche Forschung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 138-144
- Illustrationen9 Abb., 28 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200039110
- Quelle
- AbstractRund 1,5% der Waldflaeche der alten Bundeslaender sind mittlerweile als Naturwaldreservate ausgewiesen. Sie sollen zugleich Schutz- und Forschungsobjekte sein, die damit verbundenen Zielkonflikte werden angesprochen. Forschungsbedarf ergibt sich nicht nur fuer die forstwissenschaftliche Forschung. Fuer wuenschenswerte naturwissenschaftliche Erhebungen wird ein Programmentwurf aus Bayern diskutiert. Auf die waldkundliche Datenerfassung wird naeher eingegangen. Die in der Anfangsphase angewendete Methodik bedarf der Weiterentwicklung. Schon die Erstaufnahme stellt einen wesentlichen Erkenntnisschritt dar. Am Beispiel von Erkenntnissen aus niedersaechsischen Naturwaldreservaten wird deutlich, dass Baumartenzusammensetzung und Dominanzverhaeltnisse in vom Menschen unbeeinflussten Verjuengungsgaengen sehr stark von denjenigen der Vorbestaende abweichen koennen. In Kiefernalthoelzern geht die Tendenz zu laubbaumreicheren Mischverjuengungen. Andererseits konnten haeufig Entmischungstenden durch starken Wildverbiss nachgewiesen werden. Ueber die Strukturverhaeltnisse in Buchenbestaenden gibt eine Querschnittsauswertung Auskunft. Danach muessen Strukturarmut und Entmischung mit fortschreitendem Alter in den meisten Buchenwaldgesellschaften als naturgegeben angesehen werden. Neue bzw. gesichertere Ergebnisse bringen wiederkehrende Aufnahmen, die sich in einigen Reservaten bereits ueber zwei Jahrzehnte erstrecken. Grosses Interesse gilt der Erfassung fortgeschrittener Altersphasen, die im Wirtschaftswald bisher nicht abgewartet werden konnten. Dabei ergeben sich wichtige Einblicke in das natuerliche Sukzessionsgeschehen. Etablierungsvorgaenge von Verjuengungen in natuerlichen Luecken sowie Konkurrenzprozesse in Jungwuechsen ohne waldbauliche Steuerung sind Forschungsthemen, fuer die es bei uns Nachholbedarf gibt. Die Erwartung, aus unserem Naturwaldzellennetz schluessige Hinweise zum Thema Bestandessicherheit zu erlangen, wird skeptisch beurteilt. Die Funktion des "Umwelt-Monitoring" wird bei Fortdauer der Immissionsbelastungen in manchen Reservaten Vorrang vor anderen Fragestellungen bekommen.
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