- Standardsignatur4354
- TitelWie repraesentativ sind forstliche Testbetriebsnetze in Baden-Wuerttemberg bezogen auf die Bundeswaldinventur 1987?
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 600-605
- Illustrationen10 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200038978
- Quelle
- AbstractDie Beurteilung der Repraesentativitaet forstlicher Testbetriebsnetze muss an den eingangs dargestellten methodischen und inhaltlichen Problemkreisen erfolgen. Die zentrale methodische Frage ist die Auswahl der Betriebe. Entscheidendes Moment hierbei ist die Freiwilligkeit der Teilnahme, die unabhaengig vom Auswahlverfahren verzerrend auf die Zusammensetzung der Stichprobe wirkt. Auch die Behandlung der Stichprobe, sprich die Betreuung der teilnehmenden Betriebe, kann dazu fuehren, dass sich die Stichprobe anders entwickelt als die Grundgesamtheit (Sekot 1994). Unter strengen statistischen Gesichtspunkten kann es also keine forstlichen Testbetriebsnetze auf der Basis freiwilliger Teilnahme geben, die fuer sich in Anspruch nehmen koennen, repraesentativ fuer die Grundgesamtheit zu sein. Keine Aussagen zur wirtschaftlichen Situation sind auf rund 20% der Waldflaeche Baden-Wuerttemberg moeglich; vor allem fuer die grosse Unbekannte, den Kleinprivatwald bis 5ha mit rund 186 000ha, fehlen Informationen (siehe Tab. 9). Die begriffliche Unschaerfe zwischen "Bauernwald" und "Kleinprivatwald" sowie inventurtechnische Unterschiede erschweren die Beurteilung der Repraesentativitaet hinsichtlich der naturalen Ausstattung. Zu den Kriterien im einzelnen lassen sich zusammengefasst folgende Aussagen machen: Die raeumliche Verteilung der Testbetriebe entspricht sowohl im Testbetriebsnetz Bauernwald als auch im Privatwald ueber 200ha der Verteilung, wie sie die BWI fuer die Gesamtflaeche in der Besitzstruktur darstellt. Im Koerperschaftswald sind die Betriebe aus den Wuchsgebieten Schwarzwald und Baar-Wutach ueberproportional vertreten. Bei der Verteilung der Betriebe nach der Betriebsgroesse sind die kleineren Betriebsgroessenklassen anteilsmaessig geringer besetzt als die groesseren Betriebsgroessenklassen. Das Baumartenverhaeltnis ist im Koerperschaftswald ueber 200ha und im Testbetriebsnetz Bauernwald 5-200ha mehr zu den Nadelbaeumen hin verschoben, im Grossprivatwald gleicht es weitgehend dem Ergebnis der BWI. (Tabelle). Das Altersklassenverhaeltnis in den Testbetriebsnetzen entspricht weitgehend dem Altersklassenaufbau, wie ihn die BWI fuer die jeweilige Gesamtflaeche ermittelt hat. Problematisch ist der Vergleich der Vorratshoehe nach BWI- Ergebnissen mit den Vorratsangaben aus den zusammengefassten Daten der forstlichen Betriebsgutachten bzw. Forsteinrichtungswerke im Privatwald. Methodische Unterschiede der Vorratsermittlung und die jeweils anders gelagerten Zielsetzungen der Inventuren fuehren zu nicht vergleichbaren Werten und zeigen auf, dass ein solcher Vorratswert je ha als Masstab fuer Repraesentativitaet ungeeignet ist. Trotzdem kann auf Monitoring-Systeme zur Erfassung der wirtschaftlichen Situation der Waldbesitzarten nicht verzichtet werden. Die forstlichen Testbetriebsnetze "Forst BML ueber 200ha" und "Bauernwald 5-200ha Baden-Wuerttemberg" geben Einblicke in das wirtschaftliche Geschehen des Koerperschafts- und Privatwaldes nach Groessenordnungen. Viel wichtiger als blosse Momentaufnahmen sind jedoch die Zeitreihen, die sich aus dem Datenmaterial erstellen lassen, sobald Testbetriebsnetze ueber einen laengeren Zeitraum mit einheitlicher Methodik gefuehrt werden. Aus diesem Grund ist es wuenschenswert, statt umfangreicher Korrekturen zur Verbesserung der Repraesentativitaet die Fluktuation teilnehmender Betriebe moeglichst gering zu halten. So gesehen, sind forstliche Testbetriebsnetze ein unentbehrlicher Monitor, aus dem sich grundlegende forstoekonomische Entwicklungen ablesen und beurteilen lassen. Fuer die Erfassung des waldbaulichen Zustandes, der naturalen Leistungsfaehigkeit und der Zuwachsleistungen der Waelder in Baden- Wuerttemberg und in der Bundesrepublik Deutschland sind dagegen moderne Grossrauminventuren, wie sie die BWI darstellt, unentbehrlich. Im Hinblick auf die Beurteilung waldbaulicher Entwicklungen in der "alten" Bundesrepublik und der erstmaligen Inventur der Waldflaechen in den neuen Bundes..
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