Temperatur und Feuchtigkeit der Luft und des Bodens in Tannenwaeldern von Serra San Bruno (Kalabarien/Italien)

1989

S. 233-236

6 Abb., 15 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200038725

Die in den vier Bestaenden ermittelten Werte der Temperaturen und der Feuchtigkeit von Luft und Boden reichen natuerlich nicht aus, um die oekologischen Verhaeltnisse zu erklaeren, sie erlauben aber das Erkennen einer Tendenz, die in der Zukunft noch zu ueberpruefen ist. Aufgrund der erhobenen Werte kann man folgende Hypothese ueber den Einfluss der Zusammensetzung und der Struktur der Bestaende auf die oertlichen oekologischen Verhaeltnisse festgestellt werden: 6.1. Die durchschnittliche Monatstemperatur ist im Tannen-Buchen-Mischbestand immer hoeher als in den Reinbestaenden. Die Unterschiede sind waehrend des Winters am groessten. Zwischen dem reinen Tannen- und Buchenbestand sowie dem Tannenbestand nach Samenschlag weisen die durchschnittlichen Monatstemperaturen und die maximalen und minimalen Werte keine bedeutenden Unterschiede auf. 6.2. Die durchschnittliche Monatsluftfeuchtigkeit und die maximalen und minimalen Werte weisen im Tannen-Buchen-Mischbestand niedrigere Werte als in den anderen Bestaenden auf. 6.3. Die durchschnittliche Monatstemperatur des Bodens ist in der oeberen Boenschicht im Tannen-Buchen-Mischbestand hoeher als im reinen Tannen- und Buchenbestand. In der mittleren und tieferen Schicht liegt die durchschnittliche Monatstemperatur des Tannen-Buchen- Mischbestandes zwischen der des reinen Tannen- und Buchenbestandes. Die tiefere Bodenschicht ist von Mai bis Dezember im reinen Tannenbestand waermer und im reinen Buchenbestand kaelter. In kurzen Zeitperioden sind die Tagesaenderungen immer sehr gering. 6.4. Die durchschnittliche Feuchtigkeit des Bodens lag waehrend der zwei Beobachtungsperioden trotz der geringen Niederschlaege immer ueber 13 %. Die hechsten Werte wurden im Tannenbestand nach Samenschlag und im Tannen-Buchen-Mischbestand, die niedrigsten im reinen Tannen- und Buchenbestand ermittelt. 6.5.Im ganzen laesst die Messung der Temperatur- und Feuchtigkeitswerte der Luft und des Bodens verschiedene Verhaeltnisse zwischen dem Tannen-Buchen-Mischbestand und dem Tannenbestand nach Samenschlag einerseits und dem reinen Tannen- und Buchernbestand andererseits erkennen. Im reinen Tannenbestand nach Samenschlag sind die Temperatur- und die Luftfeuchtigkeitswerte aehnlicher denen vom reinen Tannenbestand. Die Bodenfeuchtigkeit zeigt dazwischen jedoch erhebliche Unterschiede. Von den ersten Untersuchungen darf man annehmen, dass im Tannen-Buchen-Mischbestand eine Erhoehung der Temperatur- und Feuchtigkeitswerte, insbesondere von den niedrigsten Werten der Temperatur im Winter und der Feuchtigkeit im Sommer gegeben ist. Die Naturverjuengung der Tanne kann dadurch fuer ihre Entwicklung guenstige Voraussetzungen finden.