- Standardsignatur4354
- TitelInternationale Einfluesse auf die inlaendischen Holzmaerkte
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1995
- SeitenS. 96-100
- Illustrationen25 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200038295
- Quelle
- Abstract1. Das rasche Anwachsen der Erdbevoelkerung fuehrt zu einem starken Anstieg des Holzbedarfs in den weniger entwickelten Regionen und zu verstaerkter Rodung und Degradierung von Naturwaeldern in den Tropen und Subtropen. Fuer viele der in Entwicklungslaendern lebenden Menschen erscheint bei Fortwirken der heute vorherrschenden Tendenzen die Versorgung mit Holz mittel- bis langfristig nicht gesichert. 2. An den internationalen Holzmaerkten wird sich mittelfristig vor allem der Anstieg des Holzbedarfs in Japan, China, Suedkorea und Thailand auswirken, bei ruecklaeufigen Lieferungen aus Nordamerika in den asiatischen Raum. Ungewiss ist, inwieweit und wann sich die russische Forst- und Holzwirtschaft auf den Absatz in diesen Raum ausrichten wird. Absehbar ist hingegen, dass fuer die Holzversorgung der genannten asiatischen Verbrauchslaender Forstplantagen eine zunehmende Rolle spielen werden. 3. Die mittelfristigen Veraenderungen von Waldflaechen und Holzbedarf in Afrika, Asien und Lateinamerika werden auch an den europaeischen Holzmaerkten spuerbar, vor allem durch schwierigere Beschaffung und ansteigende Preise fuer Tropenholzerzeugnisse. Da die Regierungen der wichtigsten verbliebenen Tropenholz-Exportlaender unveraendert an Holzverkaeufen in die Industrielaender interessiert sind, duerften die Tropenholzeinfuhren nach Europa nur allmaehlich zurueckgehen. 4. Bei der Beurteilung von Auswirkungen verringerter Holzexportverfuegbarkeit und steigenden Holzbedarfs weltweit auf die europaeischen Holzmaerkte ist zu beruecksichtigen, dass fast alle europaeischen Laender seit Ende des 2. Weltkrieges Holzvorraete in ihren Waeldern angesammelt haben. In den europaeischen Wirtschaftswaeldern (ohne Russland) koennten 150 Mio. m3 Holz jaehrlich mehr genutzt werden als tatsaechlich eingeschlagen wird (ECE/FAO 1992). Sollte Holz ausserhalb Europas knapp werden, was zu Preissteigerungen fuehren muesste, so waeren in den europaeischen Waeldern vorhandene Potentiale aktivierbar. 5. Fuer Deutschland unterstellt die FAO (1993a) bis zum Jahr 2010 eine Verbrauchszunahme von 5 Mio. m3 Schnittholz, 8 Mio. m3 Holzwerkstoffen und 8 Mio. t Papier. Die unterstellten jaehrlichen Zuwachsraten entsprechen bei Schnittholz und Papier denen im Zeitraum 1970 bis 1990, bei Holzwerkstoffen liegen sie erheblich hoeher, ohne dass dies begruendet wird. Ausgehend von der heutigen Rohstoffstruktur bei der Erzeugung von Schnittholz, Holzwerkstoffen und Papier waeren im Jahr 2010 fuer die Erzeugung der zusaetzlichen Produktmengen neben Resthoelzern und Altpapier etwa 25 Mio. m3 Rundholz zusaetzlich erforderlich. Diese zusaetzliche Rundholzmenge kann fast aus dem jaehrlichen Holzzuwachs gedeckt werden, der derzeit in Deutschland nicht eingeschlagen wird. Da weitere fuer die Holzversorgung Deutschlands wichtige europaeische Laender ueber ungenutzte Holzeinschlagspotentiale verfuegen, erscheint die Deckung des mittelfristigen deutschen Holzbedarfs wenig problematisch. 6. Fuer den deutschen Holzaussenhandel haben sich zu Beginn der 90er Jahre wesentliche Rahmenbedingungen veraendert. Wichtigste Fakten sind der Abbau von Handelsbarrieren und das Bemuehen um Wirtschaftsintegration zwischen West- und Osteuropa, die Aufnahme Finnlands, Oesterreichs und Schwedens in die EU sowie Zollsenkungen und Abbau anderer Handelshemmnisse als Ergebnis der 1994 beendeten Uruguay-Verhandlungsrunde des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT). Aus Sicht der deutschen Forst- und Holzwirtschaft ergeben sich aus diesen handelspolitischen Veraenderungen sowohl Exportchancen als auch verschaerfter Importwettbewerb. De facto duerften Handelsliberalisierung und Wirtschaftsintegration sich an den inlaendlischen Holzmaerkten in den naechsten Jahren staerker durch ein intensiviertes Auslandsangebot, vor allem aus Osteuropa und Skandinavien, auswirken. Dabei spielen auch international operierende holzwirtschaftliche Konzerne eine wesentliche Rolle. Sie beschleunigen den Aufbau moderner Prod...
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