Standardsignatur
Titel
Ergebnisse komparativer Untersuchungen der Waldvegetation auf dem Gebiet des Stieleichensterbens
Verfasser
Erscheinungsjahr
1989
Seiten
S. 53-66
Illustrationen
8 Abb., 1 Tab., 14 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200038060
Quelle
Abstract
Untersuchte Waldphytozoenosen an Lokalitaeten des Waldsterbens in der Wirtschaftseinheit "Kalje" Lekenik und der Wirtschaftseinheit "Posavske nizinske sume" (Auenwaelder der Savaebene) Sunja zeigten folgendes Ergebnis: A) Wirtschaftseinheit "Kalje" Lekenik. 1. Der groesste Teil der Phytozoenose Stieleichen-Auenwald (Genisto elatage - Quercetum roboris Horv. 38) in Kalje wurde im 20. Jahrhundert auf kuenstlichem Wege auf Wiesen oder Standorten des Knotenblumen-Feldeschenauenwaldes (Leucoio - Fraxinetum angustifoliae Glav. 59) geschaffen, und zwar durch Erhebung des Gelaendes, um das Oberflaechen- und Ueberschwemmungswasser zu meiden. Diese Phytozoenose entwickelte sich in Richtung Progression, bis es vor 25 Jahren zu bedeutenderen Stoerungen im Oekosystem kam (Beginn der Savaregulierung, Bau von Kanaelen und Daemmen, Ausbau von Waldwegen, Befall durch Schwammspinner, haeufige und langanhaltende Ueberschwemmungen der Odra, Verschmutzung des Wassers, welches die Waelder ueberflutet u.a.). Dies fuehrte zum Beginn der physiologischen Schwaechung der vorhandenen Phytozoenose und dem Beginn der Regression der gesamten Gemeinschaft. Das ansonsten labile Oekosystem der Stieleiche (durch Bepflanzung entstandener Wald) wurde durch den staendigen Einfluss unguenstiger synoekologischer Faktoren beschaedigt. Vor etwa 10 Jahren kam es verstaerkt zum Stieleichensterben, welches in den Jahren 1985, 1986 und 1987 kulminierte, und so kam es fast zur totalen Austrocknung der Stieleiche. 2. Die Waldgesellschaften der Schwarzerle und der spitzblaettrigen Esche, welche sich auf ihrem natuerlichen Standort entwickelten (oder gepflanzt wurden, jedoch wieder auf ihrem Standort) lassen sich nicht von den Veraenderungen im Oekosystem beeinflussen, so gibt es hier keine Austrocknung. Die genannten Phtytozoenosen gelten als Pioniergesellschaften unseres Auengebietes und haben als solche eine breite oekologische Amplitude, so koennen sie schweren synoekologischen Bedingungen, welche heute in der Wirtschaftseinheit "Kalje" herrschen, standhalten. 3. Mit Hilfe der potenziellen Waldvegetationskarte kann der Forstfachmann erkennen, welche Baumarten sich von Natur aus hier, auf diesem Gebiet, entwickeln werden, und welche Baumarten gepflanzt werden sollen, um der Entwicklung der Waldphytozoenose nachzuhelfen, damit ein stabiles Waldoekosystem entsteht. Pioniersarten des Auenwaldoekosystems, wie die Schwarzerle, die spitzblaettrige Esche, die Schwarz- und Silberpappel, die Silberweide und die graue Weide werden sich auf natuerlichem Wege auf dem Gebiet der Wirtschaftseinheit "Kalje" verbreiten. Der Forstbeamte hilft der Progression der Natur durch Einbringen von Samen oder Pflaenzlingen der Stieleiche in das Gebiet, welches auf der potenziellen Vegetationskrte zur Entwicklung des Stieleichenauenwaldes (Genisto elatae - Quercetum roboris Horv. 38) eingezeichnet ist. ......