Die Stieleichenauenwaelder in Kroatien stellen einen grossen oekologischen und wirtschaftlichen Wert dar. Das Sterben der Stieleiche, die hier die dominierende Art darstellt, nimmt in letzter Zeit mit verstaerkter Intensitaet zu. Das bedeutende Waldsterben begann 1982, und dauert noch heute an. Dieses Waldsterben, welches in den Auenwaeldern der Savaebene vorkommt, ueberschreitet den Rahmen der Forstwissenschaft und ruft die oeffentliche Aufmerksamkeit, sowie ein logisches Verbinden mit dem Waldsterben in Mitteleuropa hervor. Das Stieleichensterben konnte man immer mit Gradierung der Schwammspinner und anderer schadlicher Insekten in Verbindung bringen, was kahle Baeume hinterlies, doch heute kommt es auch ohne sie zum Waldsterben. So kommt es z.B. im Wald Kalje in der Naehe von Zagreb zum Stieleichensterben in Bestaenden, die nicht von Insekten befallen wurden. Es steht fest, dass die Stieleiche in bestimmten Feuchtigkeitsbedingungen der Risophaere gedeiht und dass andauernde Veraenderungen des Wasserregims im Boden eine physiologische Schwaeche und ein Sterben der Baeume hervorrufen. Veraenderte Bedingungen koennen wegen Veraenderungen des Klimas entstehen (hintereinanderfolgende Duerrejahre mit heissem Sommer), sowie wassertechnischer Eingriffe, verfehlter fachlicher Eingriffe (Monokulturen) und Veraenderungen des Waldklimas (Waldhieb auf grossen Flaechen, Ulmensterben). Zu den Verursachern gehoert heute auch die Veraenderung des "chemischen Klimas", bzw. die Verunreinigung der Luft, des Wassers und des Bodens, entstanden durch Industrie und anderen Taetigkeiten der technischen Zivilisation, das ist in erster Linie auf den chemischen Einfluss in der Oekosphaere zurueckzufuehren. In den Auenwaeldern besteht dieser Einfluss aus der trockenen und feuchten Deposition von Saeuren und anderen schaedlichen Substanzen der Atmosphaere, sowie aus Schadstoffen im Ueberschwemmungswasser. Schon im vergangenen Jahrhundert trat in den Auenwaeldern Kroatiens das Stieleichensterben auf. Es begann im 20. Jahrhundert und nahm in den letzten 30 Jahren stark zu. Der Autor fuehrt als Hauptursache des Stieleichensterbens in den vergangenen 150 Jahren folgendes auf: 1. Es wurden ehemalige Auenurwaelder, deren Oekosysteme sehr stabil waren, gefaellt. 2. Wegen Waldhieben in grossem Ausmasse kam es zur Veraenderung des Waldklimas. Die Feuchtigkeit aller Biotope wird erhoeht. Durch die Faellung von alten Baeumen kam es zur bedeutenden Verringer der Transpiration. 3. Wegen des hohen Wertes der Stieleiche in der Marktwirtschaft werden bei der Erneuerung der Urwaelder Monokulturen der Stieleiche gegruendet. Andere Baumarten werden entfernt (Feldesche, Feldulme, Schwarzerle u.a.). In allen weiteren Bebauungseingriffen wird der Stieleiche der Vorrang gegeben und damit der Auenwald unstabil gemacht. 4. Wagen der gefaehrdeten biologischen Gleichgewichts kommt es ....