- Standardsignatur4354
- TitelSubstratreihenkartierung im Westerwald. Erste Ergebnisse am Beispiel des Maerkerwaldes der Maerkerschaft Dierdorf
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1994
- SeitenS. 214-216
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200037873
- Quelle
- AbstractVeraenderungen in den Umweltbedingungen und die damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Waldboeden machen eine umfangreichere Bodenerkundung notwendig. Ein dafuer entwickeltes Substratreihenkartierungsverfahren kam jetzt im Wald der Maerkerschaft Dierdorf (Westerwald) zum Einsatz. Es wurden die Substratreihen Bimsboeden, Bimskerfe, Decklehme, Grauwacken- Verwitterungslehme und Auenlehme kartiert. Bei der Substratreihenkartierung werden bodenbiologische, bodenchemische und bodenphysikalische Daten erhoben, beurteilt und zu einer Standortstypenkarte entwickelt. Als Ergebnisse werden erkannt: - Substratreihen geben umfassende Hinweise fuer eine optimale waldbauliche Planung. - Oberboeden aller Substratreihen sind stark versauert (pH 3,8). - Naehrstoffreserven befinden sich meist noch im Unterboden. - Arme Substratreihen (Grauwacke ...) sind nicht zwangslaeufig als Nadelbaumstandorte betrachtet. Laubholzbestockungen zeigen oft guenstige Humusformen. - Reinbestaende (Nadel- und Laubholz) weisen bei mangelndem Licht- und Waermeangebot am Boden immer unguenstige Humusformen auf. - In der Gesamtbeurteilung zaehlt Bims zu den wenigen hervorragenden Substratreihen. Bimsboeden verfuegen ueber eine seither stets unterschaetzte Wasserspeicherkapazitaet (groesser 4 Liter/Quadratmeter/cm). - Etagenboeden aus BBims ueber Decklehm (Bimskerfe) besitzen hohe Naehrstoffreserven im ueberlagerterten, meist pseudovergleyten Unterboden (fossiler Loess). - Aus den Quellfassungen der Bodensubstrate Bims und Bimskerf fliesst noch ein hervorragendes Trinkwasser (sehr gering belastet: NO hoch 3 = 2,6 mg/l, im Vergleich landwirtschaftl. Boeden = 18 mg/l, Grenzwert = 50 mg/l). Das Ziel muss eine standortsgemaesse Baumartenwahl/-mischung bzw. eine waldbauliche Planung auf standoertlicher Grundlage sein. Wo Wald geeigneter Baumarten nicht mehr vorhanden ist, muss mit tiefwurzelnden Baumarten/Mischbaumarten der teilweise unterbrochene Naehrstoffkreislauf wieder in Bewegung gesetzt werden. Auch auf guenstig beurteilten Substratreihen (Bimsboeden ...) sind Bodenschutzmassnahmen zur Bodenrestauration erforderlich. Die Maerker pflegen traditionell eine umsichtige und nachhaltige Waldbewirtschaftung. So ist die Forderung nach standortsgemaessen Baumarten im Maerkerwald Dierdorf schon weitgehend erfuellt.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser
