Zum Anbau auslaendischer Baumarten/ Entwicklung eines Mischbestandsversuches mit Japanlaerche und Thuja plicata im Forstamt Bad Homburg

1994

S. 59-64

14 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200037848

Es wird ueber Ergebnisse eines zweifaktoriellen Exotenmischbestands- und Durchforstungsversuchs der Preussischen Forstl. Versuchsanstalt im Forstamt Bad Homburg berichtet. Die Kultur wurde von Schwappach als Reihenmischung von Japanlaerche, Thuja plicata, Buche und Fichte begruendet. 1931 leget Wiedemann in diesem Bestand zwei Dauerversuchsflaechen mit schwach bis maessiger (A/B-) und starker (C-) Durchforstung an, die von 1931-1943 von der Eberswalder, von 1950-1991 von der Niedersaesischen Forstl. Versuchsanstalt regelmaessig aufgenommen wurden. Diese 60jaehrigen Beobachtungen vom Alter 44-104 und fruehere Messungen fuehrten zu folgenden Erkenntnissen: 1. Die Japanlaerche zeigte wieder einmal ihre ueberragende Wuchsleistung in beiden Flaechen. Im Alter 104 wurden gemessen: Mittelhoehe hg von 35 bis 36 m, mittl. Durchmesser von 43 und 57 cm, periodisch- jaehrliche Schaftholz-Zuwuechse vom Alter 44-104 von nachhaltig 9-10 Fm und ein (geschaetzter) dGZ-Wert von gleicher Hoehe. Die stark durchforstete Japanlaerche blieb hinter der maessig durchforsteten beim periodischen Schaftholzzuwachs (vom Alter 44-104) um 10%, beim dGZ um 6% zurueck. Die Schaftformen der Japanlaerche waren durch haeufigen Saebelwuchs und Schiefstand z.T. beeintraechtigt (Winddruck auf weitstaendig gepflanzten Laerchen auf Pseudogley). Auch die Kronenentwicklung war selbst im C-Grad of unbefriedigend (Durchforstungsbeginn erst im Alter 44 nach Dichtstand). 2. Die schattenertragende Thuja plicata blieb zwar deutlich unter dem Schirm der Japanlaerche zurueck, erhielt sich aber gut im Unterstand und hat mit etwa 3Fm Schaftholz einen guten Beitrag zum periodischen Zuwachs des Mischbestandes geleistet. Als Zeichen ihrer besonderen Schattenfestigkeit duerfte die Beobachtung zu werten sein, dass die Thuja auch unter der maessig durchforsteten Laerche nahezu den gleichen Ertrag leistete wie unter der stark durchforsteten. 3. Buche und Fichte fielen unter dem Schirmdruck der Japanlaerche und dem Konkurrenzdruck der Thuja bis auf geringe Rest aus. 4. Der gesamte Mischbestand aller 4 Baumarten hatte von Alter 44-104 beim A/B- und C-Grad mit i.M. 13,1 und 12,6 Fm Schaftholz fast den gleichen periodischen Zuwachs, da im lichteren C-Grad die Zuwachseinbusse der Japanlaerche durch eine Mehrzuwachs der uebrigen Mischbaumarten nahezu ausgeglichen wurde. Diese hervorragenden Gesamtzuwachs des Mischbestandes unterstreicht ein Vergleich mit der Tafel Fi I., st. D. nach Wiedemann mit ebenfalls 12,9 Fm. Im Rahmen des heutigen Standes der bei der Japanlaerche besonders reichhaltigen Forschungsergebnisse stellen die Ertraege des Homburger Versuches keine einmaligen Spitzenleistungen dar. Ein aehnliches Leistungsniveau erreichten vom Verfasser angelegte weitere Japanlaerchen- Versuchsflaechen der Niedersaechsischen Forstl. Versuchsanstalt nach 30- 40jaehriger Beobachtung. ...