Standardsignatur
Titel
Zum Generationszyklus von Dreyfusia nordmannianae in Mitteleuropa
Verfasser
Erscheinungsjahr
1994
Seiten
S. 234-242
Illustrationen
14 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200036916
Quelle
Abstract
Die in ihrem natuerlichen Verbreitungsgebiet heterogenetisch-dioezisch lebende, zu den Adelgidae (Fichtengallenlaeuse) gehoerende Tannenlaus Dreyfusia nordmannianae Eckst. hat sich in Mitteleuropa durch "Anholozyklie" dem Leben auf dem Sekundaerwirt Tanne als alleinigem Habitat angepasst. Diese Entwicklung des Generationszyklus wird vor allem erklaert durch das Fehlen des Primaerwirts Picea orientalis in den mitteleuropaeischen Weisstannenwaeldern. Durch Zucht. und Uebertragungsversuche ist es aber moeglich, dass die Morphen der "anholozyklischen" Nebenreihe wieder in den dioezischen Holozyklus einmuenden, so dass in Wirklichkeit gar nicht Anholoyzklie, sondern Parazyklie vorliegt. Untersuchungen von STEFFAN (1968, 1972) ergaben, dass der Generationszyklus holozyklischer Adelidae-Arten aus zwei parallel verlaufenden Zyklen, einem "maennlichen" und einem "weiblichen", besteht. Fuer die schrittweise Aufklaerung der Verhaeltnisse bei Dreyfusia nordmannianae sollte zuerst untersucht werden, ob eine Zyklusaufspaltung (maennliche-Reihe, weibliche-Reihe) bereits in der Sexupara-Generation in Andropara (maennliche Erzeigerin) und Gynopara (weib liche-Erzeugerin) erfolt. Diese sind morphologisch identisch und koennen entweder daran erkannt werden, dass sie unterschiedliche Eier ablegen oder dass eine "Sexupara" ausschliesslich Sexualis-weiblich, eine andere nur maennliche hervorbringt. Bei D. nordmannianae ist eine Trennung aufgrund morphologischer Merkmale oder der Groesste und Farbe, der von den Sexuparae abgelegten Eier in Gynopara und Andropara nicht moeglich. Bei den nachfolgenden Sexuales-(L eins) laesst sich ebenfalls nicht nachweisen, ob getrennte maennliche-Erzeugerinnen und weibliche-Erzeugerinnen existieren, da morphologische Merkmale, wie z. B. Stechborstenlaenge, keine sicheren geschlechtsspezifischen Unterscheidungskriterien sind. Bei einigen Sexuales (L eins) wurden an der Aussenzone der Kopfplatten Wachsdruesen-Poren gefunden, die charakteristisch fuer die Weibchen sind und die bei zukuenftigen Untersuchungen zur Differnzierung der Geschlechter herangezogen werden koennen. Durch Zuchtversuche und Analyse von Hiemosistens-Gelegen holozyklischer Populationen wurde hingegen nachgewiesen, dass ein Doppelzyklus fuer D. nordmannianae nicht existiert. So sind aus einem seit langer Zeit nur an Tanne in der Natur verlaufenden "Anholozyklus" durch Uebertragung und Zucht auf Orientfichte die Generationen des Holozyklus hervorgegangen. Das beweist, dass die Hiemosistens des Parazyklus, die nach STEFFAN nur der "weiblichen-Reihe" angehoeren duerfte, das genetische Potential hat, sowohl Androparae als auch Gynoparae und/oder amphitoke Sexuparae zu erzeugen. Die Analyse der Nachkommen einzelnerFundatrices ergab, dass keine Hiemosistens existerte, die im Rahmen einer reinen "maennlichen-Reihe" nur Androparae erzeugt. Vielmehr erzeugte eine ......