Erstaufforstungen in Finnland

1992

S. 91-94

12 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200036624

Obwohl der Anteil der Landwirtschaftsflaeche an der Gesamtflaeche Finnlands nur 8% betraegt, faellt hiervon ein Viertel unter die Kategorie der Ueberschussflaechen. Die Erstaufforstung wird seit laengerem sowohl aus agrarpolitischer als auch aus forstpolitischer Sicht als sinnvolle Alternative der Flaechennutzung angesehen. Von 1979 bis 1988 wurden 35 729 ha erstmals aufgeforstet, wovon 98% auf private Grundbesitzer entfielen. Erstaufforstungen sind nur dann genehmigungspflichtig, wenn staatliche Foerderungsmittel in Anspruch genommen werden. Derzeit kommt eine Kombination aus forstlicher und landwirtschaftlicher Foerderung zum Einsatz. Beim Vergleich der Erstaufforstungen mit den im selben Zeitraum vorgenommenen Rodungen zeigt sich, dass von 1969 bis 1987 nur ein Bilanzueberschuss von 6100 ha dauerhaft aus der agrarischen Nutzung ausgeschiedener Flaechen bleibt. Der bisherige Beitrag der Erstaufforstung zur Verringerung der Agrarueberschuesse ist daher als aeusserst gering zu bezeichnen. Hinderlich fuer Neuaufforstungen wirken sich neben landwirtschaftlichen Alternativen (z.B. Brache) auch nichtforstliche Alternativen der Landnutzung (z.B. Golfplaetze) aus. Oekologische und landschaftspflegerische Aspekte stehen derzeit nicht im Mittelpunkt des Interesses. In juengster Zeit wird der Erstaufforstungsfoerderung von staatlicher Seite wieder groessere Aufmerksamkeit gewidmet. Das Aufforstungsziel von 10 000 ha/Jahr soll in erster Linie mit zusaetzlichen Anreizen fuer aufforstungswillige Grundbesitzer erreicht werden. Neben einer duetlichen Erhoehung der Zuschuesse und Steuerleichterungen sollen aber auch hohe Strafgebuehren bei Rodungen fuer landwirtschaftliche Zwecke dafuer sorgen, dass die agrarische Produktion dauerhaft reduziert wird.