Massentierhaltung und Waldschaeden auf dem Gebiet der ehemaligen DDR

1991

S. 356-361

8 Abb., 2 Tab., 24 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200036205

Anhand von drei Untersuchungsobjekten werden Ergebnisse ueber die Wirkung von NH3-Emissionen aus Schweine-, Gefluegel- und Rindermassentierhaltungsstaetten auf benachbarte Kiefernforstoekosysteme mitgeteilt. Durch hohe NHx-Eintraege kommt es zur N-Uebernaehrung der betroffenen Kiefernbestaende, zur N-Akkumulation in den Boeden und infolge der dadurch hervorgerufenen Eutrophierungseffekte zu drastischen Aenderungen in der Bodenvegetation mit dem Eskalieren von Kraeutern und Straeuchern bzw. vitalen Grasdecken. Durch diese Eutrophierungseffekte werden u.a. Reduzierungen der Feinwurzelmengen, des Mykorrhizabesatzes und des Wachstums hervorgerufen. Es kommt zur Erhoehung der Absterbequoten und schliesslich zum Zusammenbruch der schwer belasteten Kiefernbestaende. Infolge der staendigen N-Akkumulation in Boden und Pflanze weiten sich diese Schaeden kontinuierlich aus, so dass sich die Schadareale um die Massentierhaltungsstaetten laufend vergroessern. Neben den direkten NH3- Eintraegen mit der Abluft der Massentierhaltungsstaetten wirken sich die hohen Guelleapplikationen auf landwirtschaftliche Flaechen als NH3-Quellen fuer die umliegenden Waldbestaende aus und tragen in erheblichem Umfang zur schleichenden Eutrophierung bei. Die hohe raeumliche Dichte der Massentierhaltungsstaetten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR erweist sich als ein hohes Gefaehrdungspotential fuer die Waelder. Dies erfordert umgehend Massnahmen zur drastischen Reduzierung der NH3-Emissionen bis hin zur Schliessung von Grossanlagen.