- Standardsignatur2479
- TitelBeitrag zur Biologie primaerer und sekundaerer Parasitoide von Lymantria dispar L. (Lep., Lymantriidae)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1990
- SeitenS. 167-182
- Illustrationen7 Abb., 10 Tab., 24 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200036084
- Quelle
- AbstractWaehrend einer von 1984 bis 1986 dauernden Massenvermehrung von L. dispar (Lep., Lymantriidae) im Stadtwald von Offenburg wurden in der Retrogradationsphase 1986 Untersuchungen zur Biologie und Wirksamkeit primaerer u. sekundaerer Parasitoide durchgefuehrt. Sehr zahlreich schwaermten Imagines von Parasetigna silvestris Robineau-Desvoidy (Dipt., Tachinidae). Sie belegten L. dispar-Raupen vom zweiten Larvenstadium an aufwaerts mit macrotypen Eiern. Trotz hohem Eierverlust duch Haeutungen (ca. 50 %) erreichte die Invasionsrate der Wirte 97 %, maximal 83 % waren superparasitiert. Raupen im letzten Larvenstadium waren durchschnittlich von 3 P. silvestris-Larven befallen, von denen sich meist nur eine vollstaendig entwickelte. Der Wirt wurde kurz vor der Verpuppung getoetet. Weniger haeufig waren Imagines von Blepharipa schineri Mesnil (Dipt. Tachinidae) zu finden. Die Weibchen legen ihre Eier vorzugsweise an angefressene Blattraender. Ab Anfang Juni waren Larven im Wirt nachweisbar. Die Invasionsrate der Wirte erreichte 96 %, die Superparasitierung betrug maximal 77 %.Verpuppungsreife Raupen waren durchschnittlich von mehr als drei Larven befallen. Im Wirt bohrten sich die Parasitenlarven in die Ganglien des Strickleiternervensystems ein, wuchsen aber erst nach der Verpuppung des Wirtes weiter. Je Wirt entwickelte sich nur eine Larve. Weitaus seltener waren Blepharipa pratensis Meigen, Compsilura concinnata Meigen und Ceranthia samarensis Villeneuve (alle Dipt., Tachinidae). Sie parasitierten Raupen des viertes bis sechsten Larvenstadiums. Bei allen Arten blieb die Invasionsrate unter 6 %. Apantles melanoscelus Ratzeburg, Apanteles liparidis Bouche, Apanteles porthetriae Muesebeck (Hym., Braconidae) und Phobocampe disparis Viereck (Hym., Ichneumonidae) parasiterten in geringem Masse Jungraupen des ersten bis vierten Larvenstadiums. Am wirksamsten war P. disparis mit einer Invasionsrate von max. 6 %. Bis 92 % der Raupen wurden von P. silvestris und B. schineri multiparasitiert. Bei diesen und anderen Faellen interspezifischer Konkurrenz setzten sich die Arten mit schnellerer Entwicklung durch: Alle Hymenopteren waren Tachiniden konkurrenzueberlegen. Innerhalb der Tachinidae setzte sich C. samarensis und C. concinnata gegn P. silvestris durch, die wiederum in hohem Masse B. schineri konkurrenzueberlegen war. Planidiumlarven von Perilampus spec. (Hym., Perilampidae) befielen L. dispar und lebten zuerst in Muskelfasern der Raupen, ohne jedoch den Wirt zu schaedigen, spaeter bohrten sie sich in primaere Parasitoide ein. A. melanoscelus und A. liparidis wurden von Perilampus spec., P. silvestris und Blepharipa spec. durch P. ruficornis Fabricius hyperparasitiert. Die Parasitoidengilde fuehrte 1986 den vollstaendigen Zusammenbruch der Schwammspinnergradation herbei.
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