Die natuerliche Wiederbewaldung von Kahlflaechen erfolgte rasch mit beachtlichen Baumzahlen und grosser Artenvielfalt. Die natuerlich entstandenen Bestaende koennen in hohem Masse als standortsgerecht gelten. Die Vollstaendigkeit der Verjuengung kann nach 3-5 Vegetationsperioden relativ zuverlaessig geschaetzt werden. Eine pauschale Ueberpflanzung von Kahlflaechen in Standardverbaenden erscheint nicht zwingend erforderlich und in zahlreichen Faellen auch nicht sinnvoll zu sein. Vielmehr koennten gegebenenfalls Pflanzungen in weiten Reihenverbaenden oder punktuelle Ergaenzungen zur Vervollstaendigung der Naturverjuengung genuegen. Aufgrund des raschen Vorwachsens mit fruehzeitigem Nachlassen der Pionierbaumarten empfehlen sie sich geradezu, gezielt als Instrument zur waldbaulichen Rationalisierung eingesetzt zu werden: "Schutz und Pflege auf Zeit". Bei entsprechender Ausgangslage ist es vorstellbar, die Bestandspflege weitgehend als "passive Mischwuchsregelung" (Selbsteinmischung und Selbstentmischung) ablaufen zu lassen. Gezielte, lenkende Massnahmen zur Wahrung von Vitalitaet und Qualitaet bei potentiellen Endbestandsbaeumen, anstelle von pauschalen, kostenintensiven und in ihrer Wirkung vielfach zweifelhaften Eingriffen ("Reinigungen"), lassen weitere Rationalisierungsmoeglichkeiten im Waldbau erkennen. Zur Praezisierung von sukzessionsgestuetzten Pflegekkonzepten ist die Anlage und Auswertung von Versuchsflaechen erforderlich. Die naturnahe ("oekologische") Waldwirtschaft eroeffnet ein breites Spektrum an neuen Moeglichkeiten zur Bestandsbehandlung. Gezielte waldbauliche Aktivitaeten mit lenkender Wirkung und bewusste Passivitaet zum richtigen Zeitpunkt setzen Sachkenntnis voraus. Die vorgestellten Ergebnisse sollen hierzu einen Beitrag leisten.