- Standardsignatur4354
- TitelEntscheidungshilfen zur Wirtschaftsintensitaet auf ertragsschwachen Standorten der niedersaechsischen Landesforsten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1990
- SeitenS. 236-241
- Illustrationen4 Abb., 1 Tab., 19 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200035123
- Quelle
- AbstractTendenzen und Prognosen, die aus der Entwicklung der Vergangenheit abgeleitet sind, lassen gerade auf ertragsschwachen Standorten die weitere Oeffnung der Preis-Kosten-Schere befuerchten. Standorte, die aus der Sicht der Holzproduktion als ertragsschwach angesehen werden, erreichen im Flachland einen Anteil von 23 %, im Harz von 24 % und im sonstigen Bergland von 13 %, insgesamt 20 % der Flaeche der niedersaechsischen Landesforsten. An Ertragstafelmodellen fuer Kiefer in der Lueneburger Heide und fuer Fichte und Buche in Steilhanglagen des Harzes wurden Reinertragskalkulationen durchgefuehrt. Sie schliessen nach dem Preis-Kosten-Niveau des FWJ 1990 in der hoechsten Umtriebszeit mit jaehrlichen Defiziten bis zu 360 DM je Jahr und Hektar ab. Extensivmodelle, deren Grundlage allerdings ohne Untersuchungen konstruiert wurden, sowie Stillstandskosten schneiden z.T. nicht besser ab als die defizitaeren Ergebnisse der Modelle mit hoeherer Wirtschaftsintensitaet. Insgesamt erweisen sich die Reinertragskalkulationen - wie alle Methoden der Investitionsrechnung - nur als schwache Entscheidungshilfen fuer die Bestimmung optimaler Wirtschaftsintensitaet. Die Grundlagensind unsicher: Ertragstafeln fuer Mischbestaende und moderner Auslesedurchforstung fehlen, das gegenwaertige Preis-Kosten-Niveau sagt nicht ueber tendenzen aus, die Zinskosten werden nicht beruecksichtigt, und die unterschiedlichen Infrastrukturleistungen sind nicht messbar oder monetaer bewertbar. Im Einzelfall sind die organisatorischen Faktoren und Bestandesverhaeltnisse zu beruecksichtigen. Die Auswirkungen lassen sich durch Kalkulationen ebenfalls nur bedingt quantifizieren. Bei Verwendung von Grenzkostenrechnungen fuer Einzelmassnahmen und Organisationsaenderungen werden die in abstrakten Modellen errechneten Differenzen der Reinertraege noch verringert werden. Die Entscheidung ueber abgestufte Wirtschaftsintensitaet muss der Betriebsregelung und dem laufenden Betrieb ueberlassen bleiben. Unternehmenspolitisch ist zu entscheiden, ob wegen der unsicheren Zukunftsprognosen fuer den Holzmarkt und zur Verringerung des gegenwaertigen Defizites zunaechst der Bestandesbegruendungsaufwand und spaeter die Pflegeintensitaet auf den ertragsschwaechsten Standorten reduziert werden soll. Organisatorische Konsequenzen aus der Verringerung der Wirtschaftsintensitaet koennen nur in wenigen Faellen schnell gezogen werden. Die sicherste Grundlage fuer die Anpassung der Organisation ist eine Kalkulation des Arbeitsvolumens, das aus der naturalen, die Wirtschaftsintensitaet bestimmenden Planung der Betriebsreglung abgeleitet werden kann. Eine schnelle und durchgreifende Verbesserung der Ertragslege ist durch veraenderte Zielsetzugen nicht zu erreichen. Dennoch sollten auf extremen Standorten nur noch Schutzwaldziele angestrebt und allgemein die Kosten auf ertragsschwachen Standorten staerker .......
- Schlagwörter
- Klassifikation666 (Einfluß bestimmter Betriebsformen und waldbaulicher Systeme auf die Kosten)
651.2 (Bodenrente, Waldrente, Waldrentabilität)
566 (Ertragstafeln und ihre Aufstellung. Ertragsmodelle [Geldertragstafeln siehe 653; Sortenertragstafeln Kreuzverweise zu 525.1])
547 (Beziehung der forstlichen Standortsgüte zur Holzerzeugung)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)
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