- Standardsignatur2354
- TitelDie Bedeutung der baden-wuerttembergischen Bannwaelder fuer den Pilzartenschutz
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 183-190
- Illustrationen3 Tab., 9 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200034766
- Quelle
- AbstractIn den baden-wuerttembergischen Bannwaeldern kommt grob geschaetzt etwa die Haelfte der im Lande heimischen Grosspilzarten vor, darunter auch ein Teil der als gefaehrdet geltenden Arten. Dieser Pilzartenreichtum ist u.a. daraus zu erklaeren, dass die Bannwaelder Bestaende der meisten grosspilzreichen Waldgesellschaften und fast alle heimischen Baumarten enthalten. Dadurch, dass in den Bannwaeldern fast alle Einwirkungen unterbleiben, durch die Grosspilze im Wirtschaftswald gefaehrdet sein koennen, werden sich die Lebensbedingungen fuer die meisten Grosspilze in den Bannwaeldern eher noch verbessern. Besonders beguenstigt werden die holzbewohnenden Pilze. Die Bannwaelder koennen somit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz unserer Grosspilzflora leisten. Die Bannwaelddr machen jedoch den Pilz-Artenschutz in Schonwaeldern, Naturschutzgebieten u. d. uebrigen Landschaft keineswegs entbehrlich. Die Gesamtflaeche der Bannwaelder ist sehr wahrscheinlich zu klein, um den Bestand aller in ihm wachsenden Arten ueber laengere Zeit zu sichern; denn die Myzelien vieler Arten sind sehr selten oder verlangen besondere Substrate, etwa Holz eines bestimmten Baumes in einem bestimmten Zersetzungszustand, die in kleinen Flaechen nicht kontinuierlich vorhanden sind. Etwa die Haelfte der heimischen Grosspilzflora, darunter eine Mehrzahl der gefaehrdeten Arten, kommt in keinem Bannwald vor. Manche dieser Arten sind wahrscheinlich auf bestimmte Wirtschaftsmassnahmen angewiesen, z.B. auf den Anbau standortsfremder oder exotischer Gehoelze. Die Nichtwaldpilze, sie machen nach WINTERHOFF (1987) 26 % der Rote-Liste-Arten aus, koennen ueberhaupt nur ausserhalb des Waldes geschuetzt werden. Der Pilzschutz durch Bannwaelder koennte noch weiter vervollkommnet werden, wenn bei der Begruendung zusaetzlicher Bannwalder die bisher in Bannwaeldern noch fehlenden pilzreichen Waldgesellschaften beruecksichtigt wuerden, z.B. Erlenbruchwaelder (Carici-Alnetum), Grauerlenwald (Alnetum incanae), Erlen- Eschenwald (Pruno-Fraxinetum) und Kalksand-Kiefernwald (Pyrolo-Pinetum).
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