- Standardsignatur2050
- TitelZur Biologie und Ökologie zweier Steinkauzpopulationen in Ostösterreich
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 17-31
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200034533
- Quelle
- AbstractBestandeserhebungen beim Steinkauz (Athene noctua) ergaben zwischen 1991- 1994 im Marchfeld (60 km2) eine Brutpaardichte von 7-9 Brutpaaren und eine mittlere Reproduktionsrate von 1,91 Junge/Brutpaar. Im Nordburgenland (870 km2) wurden 9-17 Brutpaare nachgewiesen (1992-1994), im Mittel flogen 1,4 Junge/Brutpaar aus. Die Reproduktionsrate für die gesamte Population betrug für das Marchfeld im Mittel 1,56 Junge, für das Nordburgenland 1,1 Junge. Diese Werte liegen unter dem für Mitteleuropa angegebenen kritischen Wert von 2,35 Jungen/Brutpaar (Glutz & Bauer 1980, Exo 1992). Nach Zusammenbruch der Feldmauspopulation 1993 war die Reproduktionsrate am geringsten. Im Nordburgenland war in diesem Jahr der Anteil an Nichtbrütern und von Brutpaaren, die das Gelege aufgaben, sehr hoch (70,6%). Steinkäuze brüteten im Marchfeld fast ausschliesslich in Nistkästen (95%), im Nordburgenland am häufigsten in Gebäuden (55%). Der Anteil an Agrarfläche überwog in den Territorien des Marchfeldes (46,4%) gegenüber der Grünfläche (26,7%). Im Nordburgenland waren beide Habitattypen anteilig gleich (Agrarfläche 33,7%, Grünfläche 35,2%), Weingärten stellten hier 10,8% der vegetationsbedeckten Flächen in den Territorien. Der Flächenanteil mit für den Bodenjäger Steinkauz optimal nutzbarer niedriger Vegetation (< 10cm) war sehr gering (Marchfeld 18%, Nordburgenland 13%). Unter den Agrarkulturen waren deshalb Raps (> 1m), Wintergetreide und Sonnenblumen (ca. 60cm) in der Zeit grössten Nahrungsbedarfs für den Steinkauz nicht nutzbar. Im Jahresquerschnitt stellten Insekten im Marchfeld 71,4% der Beute, Feldmäuse (Microtus arvalis) 21,6%, für das Nordburgenland betrug der Anteil an Insekten 53,8%, der Anteil an Feldmäusen 32,4%. Der Anteil an Insekten im Beutespektrum war mit dem Anteil an Agrarfläche in den Territorien negativ korreliert, mit dem Anteil an Grünfläche positiv. Feldmäuse stellten in beiden Populationen die Hauptbeute, aber ihr Anteil an der Nahrung war im Jahresvergleich signifikant unterschiedlich. Der höchste Wert wurde in einem Gradationsjahr (1994 im Marchfeld) nachgewiesen. Im Beutespektrum konnten nur Kleininsekten (Laufkäfer Harpalus, Weichkäferlarven Cantharis) in grossen Zahlen nachgewiesen werden. Da Steinkäuze jedes Beutetier einzeln zum Brutzplatz tragen, erhöht sich der Aufwand der Elterntiere, wenn nur kleine Beute verfügbar ist. Managementmassnahmen müssen primär auf die Erhaltung und Vergrösserung kurzrasiger Grünflächen zur Erhaltung der Nahrungsgrundlage sowie der Erhaltung und Schaffung geeigneter Brutplätze wie z.B. strohgefüllter Scheunen gerichtet sein.
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