- Standardsignatur4354
- TitelChemische Untersuchungen zu Elementgehalt und -verfrachtung im Humus - ein Laborversuch
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 424-428
- Illustrationen6 Abb., 2 Tab., 16 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200034531
- Quelle
- Abstract1. Der Aufbau des Laborversuchs sowie die Groesse der einzelnen Proben sollen moeglichst oekosystemnahe Bedingungen schaffen, so dass die ermittelten Ergeabnisse direkt auf Beobachtungen im Belaende bezogen und uebertragen werden koennen. Damit steht diese Versuchsreihe nicht isoliert, sondern bietet die Moeglichkeit der Einbringung in parallel laufende Gelaendeuntersuchungen. 2. Humusgesamtaufschluesse weisen eine duengungsbedingte Steigerung der Ca- und Mg-Vorrete in allen Humushorizonten auf, die infolge der Versauerung einer forcierten Auswaschung unterliegen. Ueber die Steigerung der Ca- und Mg-Anteile kann das "Toleranzprinzip des Baumes" (Kenk, 1984) gegen Umweltstressoren erhoehet werden. 3. Saurer Regen drosselt Ammonifizierung und Nitrifizierung im Humus in gleichem Masse; die Pellet-Duengung steigert infolge nur unwesentlich hoeherer pH-Werte allein die Ammonifizierung, waehrend eine schwer wirksame Staubkalkung auch die Nitrifizierung aktivieren kann: so kommt es hier zu einer erhoehten NH4 - und NO3-Auswaschung (vgl. Themlitz, 1967; Lang und Beese, 1985. Beide Duengungen bewirken eine Steigerung der Ca- und Mg-Konzentrationen auch im Humuswasser, wobei die ueber die Staubkalkung freigesetzten Mengen sehr hoch und oekologisch unsinnig erscheinen, da diese Elemente von der Pflanze in diesem Umfang nicht aufgenommen werden koennen und somit der Auswaschung unterliegen. Die langsam wirkenden Dolomit-Pellets hingegen besitzen Pool- Charakter und damit eine dauerhafte Wirkung. 4. Pellet- und Staub-Duengung koennen einer bei extremer Saeurebelastung zu beobachtenden Entkoppplung biologischer Stoffwechselproozesse, v.a. aber auch drastisch ansteigenden Aluminiumkonzentrationen im Sickerwasser entgegenwirken; sie ermoeglichen dabei eine Erweiterung des Ca/Al-Verhaeltnisses selbst bei einer Beregnung mit pH 2,0 (vgl. Matzner, 1985). Zudem findet eine weitgehende H-Abpufferung statt, sodass der fuer Pflanzenwurzeln hoechst gefaehrliche Protonenstress verhindert werden kann. 5. Die Ausbringung allein Ca- und Mg-haltiger Duengesubstrate birgt die Gefahr einer verstaerkten relativen und absoluten Kalium-Verknappung, die auf dem ausgepraegten relativen und absoluten Kalium- Verknappung, die auf dem ausgepraegten Ca/K-Antagonismus am Austauscher beruht (vgl. Suechting, 1943). Um dem Ziel einer harmonischen Duengung (vgl. Zoettl, 1964) gerecht zu werden, sollte eine Kombination von Ca-MgCO3 mit einer langsamloeslichen Kaliumverbindung (u.U. Silikatform) angestrebt werden.
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