- Standardsignatur4319
- TitelWie wirksam ist unsere Jungwaldpflege?
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 7-11
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200033854
- Quelle
- AbstractAufgrund der vorhandenen Untersuchungsbestaende gelten die gemachten Aussagen vor allem feur gute Standorte. Fichte: Unter der Zielsetzung, dass die Auslesebaeume eine Kronenlaenge von 50% erreichen sollen, muesste bei den untersuchten ungepflegten Fichtenbestaenden spaetestens im Alter von 40 bis 50 Jahren die erste Durchforstung erfolgen. Ob ein frueherer Eingriff aufgrund der Stabilitaet gerechtfertigt ist, ist zu diskutieren. Je laenger der Ersteingriff aufgeschoben wird, desto groesser wird die Wahrscheinlichkeit, dass ein extremes Nassschneeereignis eintritt, womit sich das Schadensrisiko vergroessert. Hinzu kommt, dass unmittelbar nach dem Ersteingriff die kollektive Bestandesstabilitaet beeintraechtigt wirt; die Auslesebaeume brauchten einige Jahre Zeit, bis sich die Schlankeitsgrade nach unten korrigieren. Dieses fuer Fichtenbestaende zusaetzliche Risiko konnte bei der vorliegenden Untersuchung nicht quantifiziert werden. Hingegen wurden bei den Ersteingriffen die Schwierigkeiten der Holzernte in den dichten Bestaenden monetaer mitberuecksichtigt. Das Argument der Stabilitaet spricht gesamthaft wohl fuer eine fruehe Pflege. Die oekonomischen Ueberlegungen sprechen mit dem gewaehlten Ansatz klar fuer fruehe Eingriffe: Je kuerzer die Umtriebszeit, desto hoeher die Produktivitaet. Fuer die Fichte erscheint somit eine kurze Umtriebszeit von 80 bis 100 Jahre vorteilhaft. Damit wird auch das Risiko von Sturmschaeden und von Holzentwertung durch Faeule minimiert. Aus rein waldbaulicher Sicht sind Konzepte mit Ersteingriffen im Alter von 40 Jahren moeglich. Dies ist aber der spaeteste Zeitpunkt, damit die Zielsetzung (Qualitaetsholz innerhalb der Umtriebszeit von 120 Jahren) erreicht werden kann. Laubholz: Beim Laubholz ist, im Gegensatz zu der Fichte, die Stabilitaet kein Argument fuer einen fruehen Eingriff. Neben den Gruenden der Produktivitaet bestimmt hier vor allem die Holzqualitaet den Zeitpunkt des Ersteingriffs. Bei der Esche gilt aufgrund der Braunkernbildung eine Umtriebszeit von 80 Jahren als optimal. Bei der Buche ist aus demselben Grund (Rotkern) eine fruehe Nutzung (100 bis 120 Jahre) empfehlenswert. Es leuchtet ein, dass beispielsweise eine 50jaehrige Esche mit 25cm BHD und entsprechend kleiner Krone auf jeden Fall nicht in der Lage ist, in den verbleibenden 30 Jahren ihrer Umtriebszeit noch 40 bis 50cm Durchmesserzuwachs zu machen. Speziell bei der Esche kommt noch die Reaktionsfaehigkeit hinzu: 50jaehrige, kleinkronige Eschen aus einem undurchforsteten Bestand sind gar nicht mehr in der Lage, auf Durchforstungen zu reagieren. Aus diesen Ueberlegungen der Umtriebszeit und des Zieldurchmessers heraus kann der Zeitpunkt des Ersteingriffs auf spaetestens 30 Jahre begrenzt werden. Dies ist speziell fuer die Esche die oberste Grenze.
- Schlagwörterungepflegter Bestand, natürliche Bestandesausscheidung, Z Stamm, Stammzahlverteilung, Schlankheitsgrad, Kronenlänge, Jungbestandespflege, Eingriffszeitpunkt, Bestandesstabilität, Umtriebszeit, Zieldurchmesser, Kosten-Nutzenanalyse, ökonomische Beurteilung, Picea abies, Fagus sylvatica, Fraxinus excelsior
- Klassifikation241 (Säuberungen, Läuterungen, Vornutzungsdurchforstung(en) und Abstandsregulierung. [Vgl. auch 236.2])
651.75 (Andere Maßnahmen der Bestandespflege)
613 (Abtriebsalter und Umtriebszeit; Schnellwuchsbetrieb [siehe auch 238])
562.2 (Baumgruppen und Bestände im allgemeinen)
531 (Kronenausmaße, Kronenfläche, Kronenvolumen, Kronenprozent (“crown ratio”) usw)
653 (Wertentwicklung des Einzelstammes und des Bestandes; Wertstruktur des Bestandes)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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