Mikroskopische und röntgenenergiedispersive Untersuchungen an Holzproben von Acer platanoides aus dem Stadtgebiet von Wien

1994

S. 141-152

17 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200032566

Aus dem Stadtgebiet von Wien wurden Bäume der Gattung Acer hinsichtlich ihrer meist sehr schlechten Wachstumsbedingungen sowie auf Grund ihrer hohen Belastung durch anthropogene Immissionen (z.B. Auftausalze) untersucht. Als Untersuchungsmethoden dienten Licht- und Rasterelektronenmikroskopie und energiedispersive Röntgen-Mikroanalyse. Die röntgenenergiedispersive Elementanalyse von Bohrkernen aus dem Stammholz von Acer platanoides ergab als wesentliches Ergebnis ein unterschiedliches Verteilungsmuster der Elemente Calcium, Kalium und Silizium in kambiumnahen und marknahen Jahresringen. Darueber hinaus nahm die relative Konzentration des Elementes Silizium in den älteren Holzproben deutlich zu. Die mikroskopischen Studien an Bohrkernen zeigten keine Anomalien des Holzes bzw. anatomisch- morphologische Veränderungen des Wassertransportsystems. Es ist aber nicht auszuschliessen, dass längerfristig durch den verstärkten Einsatz von Auftaumittel über den belasteten Boden Schadeinflüsse auf die Bäume einwirken, die sich nicht nur physiologisch, sondern auch in Veränderungen anatomischer Strukturen, z.B. in den Gefässwänden des Xylem-Transportsystems bzw. in der Zahl der am Wasser- und Naehrstofftransport aktiv beteiligten Xylemgefässe, ausprägen können. Die röntgenenergiedispersive Mikroanalyse könnte eine geeignete Methode sein, im Holz von Laub- und Nadelbäumen die akropetale Verlagerung von Spurenelementen zu dokumentieren und damit einen Beitrag zur Dendroökologie und Immissionstoxikologie von Stadtbäumen zu leisten.