Ein langfristiger Durchforstungs- und Kalksteigerungsversuch auf naehrstoffarmen Kreidesandstein-Verwitterungsboden des Eggegebirges ergab nach 2 Jahrzehnten einen geringen Mehrzuwachs, der durch starke Durchforstung verdoppelt wurde. Um einem Zuwachsrueckgang wie bei anderen Kalkduengungen vorzubeugen, wurde eine starke N-Duengung durchgefuehrt, die nach der ueblichen Bestandsmessung eine groessere Zuwachssteigerung als nach der Kalkung bewirkte. Jahrringmessungen an repraesentativen Probestaemmen in 1/10 und 3/4 der Baumhoehe sowie Abstandsmessungen der jaehrlichen Internodien bestaetigen dieses Ergebnis insofern, als der Zuwachs der geduengten Fichten am unteren Schaft bis zu dreimal groesser war als am oberen. Bei den ungeduengten Staemmen war es umgekehrt, so dass die Steigerung der in mehreren Schafthoehen ermittelten Gesamtmasse vermutlich geringer als nach der Messung in Brusthoehe ausgefallen waere. Weiter ergaben die Einzelstammessungen, dass Durchforstungen ohne gleichzeitige Duengung den Grundflaechenzuwachs im wipfelnahen Schaftbereich mehr als im bodennahen Bereich beeinflussten. Das gleiche gilt fuer ein Trockenjahr, das sich noch staerker und zwar vermindernd auf den Hoehenzuwachs auswirkte. Die Schaftformuntersuchungen an den jaehrlichen Internodien bestaetigen fruehere Untersuchungsergebnisse, nach denen die Durchmesser geduengter Fichten stammaufwaerts weniger abnahmen als bei ungeduengten, so dass Fichten mit Duengung vollholziger waren. Die Probestaemme aus stark durchforsteten Bestaenden hatten eine um 17% staerkere Durchmesserabnahme gegenueber Fichten mit maessiger Durchforstung. Bei starker Fruehdurchforstung (nach Schiffel-Bohdanecky) betrug der Unterschied sogar 22%. Bei dieser nahm die Schaftstaerke mehr in der unteren Schafthaelfte, bei normaler starker und auch maessiger Durchforstung mehr in der oberen Haelfte der Schaefte ab. - Der scheinbare Widerspruch, dass die stark durchforsteten und geduengten Fichten trotz der nach der N-Duengung festgestellten Zuwachsueberlegenheit im unteren Schaftbereich dennoch eine groessere Durchmesserabnahme in der oberen Schafthaelfte zeigten, erklaert sich durch die nachhaltige Wirkung der Kalkduengung. Diese war offensichtlich groesser als der Durchforstungseinfluss, was sich auch aus der geringen Abnahme der Schaftstaerke der maessig durchforsteten und geduengten Fichten gegenueber den ungeduengten ergibt. Zuwachs- und Schaftstaerkemessungen in groesseren Hoehen als nur in Brusthoehe sind fuer eine exakte Ermittlung des Holzertrags unerlaesslich.