In den Bayerischen Alpen nahe dem Tegernsee wurden je drei voll bewaldete Kleineinzugsgebiete von 5-16ha Groesse als Versuchsflaechen in den geologischen Grosseinheiten Flysch und Kalkalpin (Hauptdolomit) ausgewaehlt. Kernpunkt des Versuchsansatzes ist es, Zusammenhaenge zwischen Waldzustand, Bodenzustand und Abfluss- und Abtragsverhalten zu untersuchen und zu quantifizieren. Dazu werden durch forstliche Hiebsmassnahmen unterschiedliche Waldschadenszustaende simuliert. Im Herbst 1992 wurden durch forstliche Massnahmen im Gebiet Flysch Sonnseite 1 ca. 40%, auf Flysch Schattseite ca. 30% des aufstockenden Bestandes entnommen. Das Gebiet Flysch Sonnseite 2 blieb als Kontrollflaeche unveraendert. Nach dem Aufbau der Pegelstationen zur Messung von Abfluss und Geschiebeaustrag und der Instrumentierung (Niederschlag, Saugspannung, Schwebstoffmessung) liegen 4- bis 5jaehrige Messreihen vor. Die Untersuchungen vor den Hiebsmassnahmen zeigen, dass insbesondere die Flysch-Gebiete in ihren naturraeumlichen Gegebenheiten wie Geologie, Boeden, Niederschlag und Waldbestand sehr gut miteinander vergleichbar sind. Auf Flysch Sonnseite 1 hat sich der Austrag im Vergleich zur Nullflaeche nach dem Hieb verdoppelt; die Flysch Schattseite bleibt wegen eines geringeren Anteiles von Steilflaechen auch nach dem Hieb unter dem Austrag der unbehandelten Kontrollflaeche. Im niederschlagsreichen Jahr 1993 ergeben sich Feststoffaustraege, die bei der Hiebsflaeche Flysch Sonnseite 1 mit ca. 9 t/ha deutlich ueber einer tolerierbaren Groessenordnung liegen. Fuer 1994 mit einem trockenen Sommer werden etwa nur ein Fuenftel dieser Austraege erreicht. Die Feststoffe werden ganz ueberwiegend im Sommer ausgetragen, wobei sich ein Grossteil der Gesamtfracht auf wenige Grossereignisse konzentriert.
116.28 (Einfluß forstlicher Maßnahmen. Wasserverschmutzung. (Siehe auch UDC 628.19 für Verschmutzung von Wasserquellen und Wasserversorgung (Ursachen, Schutz und Beseitigung))) 116.23 (Einfluß der Geländeform) 116.24 (Einfluß von Bodenfaktoren und geologischer Formation) 535 (Bestockungsgrad (nach Baumzahl, Grundfläche, Masse usw.; sowohl relativ wie absolut)) 114.463 (Ton- und Schluffböden) 114.465 (Kalkböden) [430] (Deutschland, 1990-)