In einer Versuchsanlage in den Chiemgauer Alpen wurde 13 Jahre lang das Wachstum gepflanzter Fichten, Tannen, Buchen, Ahorne und Laerchen in verschieden stark aufgelichteten Altbestaenden beobachtet. Die Auswertung der Zeitreihen konzentrierte sich dabei auf die Abhaengigkeit des Wachstums vom Lichtangebot im Altbestand, gemessen in Form der relativen Beleuchtungsstaerke als einen Weiser fuer den Komplex der oekologischen Bedingungen. Die Ergebnisse bestaetigen die aus der Literatur bekannte deutliche Lichtabhaengigkeit des Wachstums junger Forstpflanzen: - Erhoehte Ausfaelle traten nur in geschlossenen Bestaenden auf. - Die Wachstumsparameter zeigten deutlichere Lichtabhaengigkeiten. Das Hoehenwachstum nach Ueberwindung des Anwuchsschocks nahm degressiv mit dem Lichtangebot zu. - Die Lichtreaktionen waren sehr baumartspezifisch und bestaetigen damit die Klassifizierung der Baumarten, entsprechend ihrer Schattentoleranz. - An den Tannen auf Freiflaechen und in Bestandesloechern wurden Tannenlausschaeden beobachtet. Aufgrund der Ergebnisse kann die Pflanzung zur Verjuengung des Bergmischwaldes im montanen Bereich empfohlen werden, sofern eine natuerliche Verjuengung nicht moeglich ist. Die Auflichtung der Altbestaende ist dabei nach dem Wildverbisschutz die wesentlichste waldbauliche Steuerungsmassnahme.