- Standardsignatur4223
- TitelZur Lage der Weisstanne im Nordschwarzwald
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 852-856
- Illustrationen22 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200031214
- Quelle
- AbstractIn den ehemaligen Urwaeldern des Nordschwarzwaldes dominierten auf grosser Flaeche die schattenertragenden Baumarten Tanne und Buche. Der Tannenanteil im Naturwald wird auf 45% geschaetzt. Nach der Forsteinrichtungsstatistik 1985/96 betraegt der Tannenanteil im Staats- und Koerperschaftswald des Nordschwarzwaldes 19%. 1880 war die Tanne im Schwarzwald noch mit 41% vorhanden. Der zum Teil absturzartige Rueckgang hat sich auch in den vergangenen 20 Jahren fortgesetzt. Mit Ausnahme der I. Altersklasse gingen in allen uebrigen Altersklassen weitere Tannenanteile verloren. Unter den aufgezeigten Rueckgangsursachen kommt einer nicht tannengemaessen Behandlung entscheidende Bedeutung zu. Der Wildverbiss durch Reh- und Rotwild spielt vor allem in der Jugendphase eine wichtige Rolle. Luftschadstoffe stellen fuer die sensible Tanne einen zusaetzlichen Stressfaktor dar. Dagegen ist der Einfluss von genetischen Faktoren und langfristigen Klimaaenderungen noch weitgehend ungeklaert und schwer abschaetzbar. Nach der langfristigen waldbaulichen Planung soll die Tanne im Nordschwarzwald im Staats- und Koerperschaftswald mit 25% am Waldaufbau beteiligt sein. Eine Trendumkehr zeichnet sich bei der Charakterbaumart des Schwarzwaldes in der Verjuengung unter Schirm ab. So konnten in den letzen 10 bis 20 Jahren grossflaechige Naturverjuengungsvorraete aufgebaut werden. In den 24 Staatsforstbetrieben des Nordschwarzwaldes hat sich der Tannen-Naturverjuengungsvorrat (ueber 20cm Hoehe) verdoppelt und erreicht im Durchschnitt dieser Betriebe einen Anteil von 6,7% an der Holzbodenflaeche. Voraussetzung fuer die nach Quantitaet und Hoehenstruktur beachtlichen Tannen-Naturverjuengungsvorraete waren die intensive Bejagung von Reh- und Rotwild ueber einen langen Zeitraum und die vor ca. 20 Jahren begonnene Abkehr von flaechigen Verjuengungsverfahren. Bei der waldbaulichen Behandlung von Tannen- Mischbestaenden muss neben zielgerichteten Pflegeeingriffen grundsaetzlich das Plenterprinzip staerker als bisher Beachtung finden. Wo sinnvoll und moeglich wird die Ueberfuehrung zum Plenterwald angestrebt.
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