In einem 85jaehrigen Fichtenbestand am Suedostrand der Schwaebischen Alb wurden die Auswirkungen von Kalk- und Mineralduengergaben, von sauren Niederschlaegen, Pestiziden und Halogenkohlenwasserstoffen auf die Bodenfauna (Protozoa, Invertebrata) getestet. In einer weiteren Studie ging es um die Akkumulation von Elementen in Nahrungsketten terrestrischer Invertebraten. Die Bodenfauna des Fichtenbestandes reagierte auf Stoffeintraege mit Veraenderungen populationsoekologischer Parameter, wie Artenspektrum, Populationsdichte, Biomasse oder Dominanzstruktur. Kalk- und Mineralduengergaben fuehrten beispielsweise bei Enchytraeiden zu langfristigen Abundanzminderungen und zu Veraenderungen der Dominanzstruktur. Regenwuermer (z.B. Dendrobaena rubida) reagierten auf Kalk- und Duengemassnahmen mit einer Zunahme von Populationsdichte und Biomasse. Methodische Grundlage fuer die Untersuchungen ueber die Auswirkungen von sauren Niederschlaegen, Pestiziden und Halogenkohlenwasserstoffen auf die Arthropodenfauna stelle der sogenannte Photoeklektortest; Die Kontamination der Bodenoberflaeche mit verduennten Saeureloesungen (pH1,2) fuehrte bei vielen Arthropodengruppen (z.B. Collembola, Araneae, Coeoptera, Brachycera) zu Fangzahlsteigerungen im Eklektor. Diese sind wahrscheinlich auf Austreibeeffekte, also auf verstaerkte Fluchtreaktionen der Tiere zurueckzufuehren. Konzentrierte Saeureloesungen (pH O) fuehrten dagegen bei vielen Arthropodengruppen (z.B. Acari, Coleoptera, Hymenoptera, Nematocera, Brachycera) zu meist signifikanten Verringerungen der Fangzahlen im Eklektor und teilweise zu Aenderungen der Dominanzstruktur (z.B. Collembola). Unter Einfluss von Pestiziden und von Halogenkohlenwasserstoffen waren aehnliche Phaenomene zu beobachten. Innerhalb der Insektizide wirkten vor allem Neurotoxine (z.B. Lindan, Cypermethrin, Endosulfan) sehr stark abundanzmindernd. Dasselbe galt - innerhalb der Chlorkohlenwasserstoffe - fuer Trichloressigsaeure (z.B. bei Nematoda, Ciliata) und Chloroform (z.B. bei Enchytraeidae, nematocera). Die Akkumulation essentieller Elemente in Nahrungsketten bodenlebender Invertebraten wurde weitgehend vom physiologischen Bedarf der Tiere und von den Naehrstoffkonzentrationen in ihrem Naehrsubstrat bestimmt. Auf das Verhalten potentiell toxischer Elemente beim Transport durch die Zersetzer-Nahrungskette wirkten sich verschiedene Faktoren aus. Dazu gehoeren u.a. die Mobilitaet der Elemente im Naehrsubstrat, chemische Aehnlichkeiten mit essentiellen Elementen und artspezifische Detoxifikationsmechanismen.