Ernährungszustand von Fichtennadeln und -wurzeln in Abhängigkeit vom Naehrstoffangebot im Boden

1992

S. 73-86

42 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200030885

Fuer zwei unterschiedliche Fichtenstandorte (Picea abies (L.) Karst.) im Schwarzwald werden die Mineralstoffgehalt in den Nadeln und Feinwurzeln (Durchmesser < 2 mm) dem Naehrstoffangebot im Boden gegenuebergestellt. Der auf einem Granitpodsol stockende Bestand bei Schluchse zeigt gute N-, P- und K- aber kritische Mg-Versorgung. Hingegen sind die schlechtwuechsigen Fichten auf einem Pseudogley-Braunerde-Standort im oberen Buntsandstein (Stadtwald Villingen) durch schwache N-, P-, K- und Mg-Ernaehrung gekennzeichnet. Der Ernaehrungszustand beider Bestaende laesst sich groesstenteils durch das unterschiedliche Naehrstoffangebot im Boden erklaeren, wie es sich im mikrobiellen Umsatz, in der Austauscherbelegung sowie in der Zusammensetzung der Bodenloesung deutlich widerspiegelt. Die aktuelle Stoffdynamik wird jedoch erst durch die unterschiedliche Nutzungsgeschichte voll verstaendlich. Bei der Versorgung mit kationischen Naehrelementen sind auch strukturgebundene Ungleichgewichte (K) und antagonistische Hemmung durch Al-Ionen (Mg, Ca) von Bedeutung. Aufgrund der eng geschlossenen Stoffkreislaeufe ist das Naehrstoffangebot in der Humusauflage am groessten. Deshalb sind die Feinwurzeln auf beiden Standorten extrem flach orientiert. Ein ursaechlicher Zusammenhang zwischen flacher Feindurchwurzelung und Al in der Bodenloesung wird hingegen ausgeschlossen. Es werden standoertlich differenzierte Moeglichkeiten zur Verbesserung der Naehrstoffversorgung und Erhoehung der Oekosystem- Stabilitaet diskutiert.