Die Analyse von Höglwald-Bodenproben (Probennahme: 13. 9. 1988) zeigte, dass saure Beregnung (B1) im Vergleich zur Kontrolle (A1) zu einer drastischen Reduktion der Zellzahlen aerober heterotropher Bakterien führte, Kalkung und saure Beregnung plus Kalkung (A2, B2) wirkten sich in einer deutlichen Erhöhung der Zellzahl im Vergleich zum unbehandelten Boden aus. Bei einer zweiten Probennahme (15. 3. 1989) waren diese Effekte nicht so deutlich ausgeprägt, blieben jedoch signifikant. Hohe Zellzahlen von chemolithotrophen Ammonium- und Nitrit-Oxidieren wurden nur im Oh- bzw. Of-Horizont von A2 gefunden. Während deren Anwesenheit in geringer Zellzahl in A1 und B2 nicht völlig ausgeschlossen werden konnte, waren sie in B1 eindeutig nicht vorhanden. Kalkung führte offensichtlich zum Aufbau einer signifikanten Population von chemolithotrophen Nitrifizieren, saure Beregnung hingegen zu deren Unterdrückung. Aerobe Bakterien und Pilze, die heterotroph zu nitrifizieren vermochten, konnten aus allen untersuchten Böden isoliert werden. Einige Stämme wurden durch Bakteriendiagnostik identifiziert und wurden zuvor noch nicht als heterotrophe Nitrifizierer beschrieben. Die Bedeutung heterotropher Nitrifikation für den Stickstoffkreislauf im Ökosystem Höglwald muss durch weitere Untersuchungen geklärt werden.
114.61 (Gärungsbakterien. Nitrifikation, Denitrifikation usw.) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 425.3 (Saure Niederschläge) 237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4]) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)