Standardsignatur
Titel
Bodenflora und Mikrobiologie : Entwicklung der Waldbodenvegetation auf den Versuchsflächen des Höglwald-Experiments im Beobachtungszeitraum 1983 bis 1989
Verfasser
Erscheinungsort
Hamburg
Verlag
Erscheinungsjahr
1991
Seiten
S. 74-86
Illustrationen
3 Abb., 8 Tab., 29 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200030802
Quelle
Abstract
In einem Fichtenaltbestand wurde seit Sommer 1983 die Reaktion der Bodenvegetation auf experimentellen schwefelsauren Niederschlag und Kalkung (Höglwald-Experiment) mit der Dauerquadrat-Methode untersucht. Nach 6jähriger Laufzeit des Experiments zeigte sich auf den gekalkten Flächen eine deutliche Umstrukturierung der Krautschicht durch drastische Vermehrung der dominanten Art Oxalis acetosella und Artenzahlanstieg infolge neuaufgetretener Spezies mit höheren Ansprüchen bezüglich der Bodenreaktion und Nitrifikation; der floristische Wandel war bei gleichzeitiger Beregnung beschleunigt. Mehrfache saure Beregnung äußerte sich in einem raschen Deckungsgrad-Rückgang der Moosschicht aufgrund der direkten Schädigung der dominaten Moosart Thuidium tamariscinum. Als äusserst säureunempfindlich erwiesen sich die geringflächig auftretenden Moosarten Lophocolea heterophylla, Hypnum cupressiforme und Polytrichum attenuatum, deren Frequenz sogar allmählich anstieg. Die Säureeffekte bei den Moosen traten nach anfänglicher Kalkung mit Zeitverzögerung auf. Oxalis acetosella war die einzige Gefässpflanze, die auf saure Beregnung mit kontinuierlichem Rückgang des Deckungsgrades bzw. der Frequenz reagierte; anfängliche Kalkung verhinderte aber diesen negativen Effekt. Auf der nichtbehandelten Kontrollfläche war im Beobachtungszeitraum kein deutlicher, floristischer Wandel erkennbar. Der ungewöhnlich trockenheisse Juli 1983 äusserte sich in einer stark veränderten Deckungsgrad-Struktur der Bodenvegetation.